US-Schluss: Verluste – enttäuschende Konjunkturdaten

Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) fiel am letzten Tag des Quartals um 0,47 Prozent auf 10.856,63 Punkte. Er verzeichnete damit in den abgelaufenen drei Monaten ein Plus von 4,1 Prozent. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es am Mittwoch um 0,33 Prozent auf 1.169,43 Punkte abwärts. An der Nasdaq verlor der Composite Index 0,53 Prozent auf 2.397,96 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,49 Prozent auf 1.958,34 Punkte.


Der private Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP), dessen Daten als richtungweisend für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag gelten, hatte unerwartet einen Rückgang der Beschäftigung im Privatsektor gemeldet. Zudem hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im März überraschend deutlich eingetrübt. Die Auftragseingänge der US-Industrieunternehmen hellten die Stimmung der Börsianer dagegen ein wenig auf und begrenzten die Verluste: Auf Monatssicht war das Auftragsvolumen im Februar etwas deutlicher gestiegen als von Experten erwartet.


Die Anteilsscheine von Boeing zählten mit minus 1,25 Prozent auf 72,61 US-Dollar zu den schwächsten Werten im Dow. Im S&P 500 gaben die Aktien von Northrop Grumman um 0,23 Prozent auf 65,57 Dollar nach. US-Präsident Barack Obama hat im Tauziehen um den Milliardenauftrag für neue US-Betankungsflugzeuge einen fairen Wettbewerb versprochen. Das Thema war tags zuvor bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Weissen Haus zur Sprache gekommen. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS erwägt zurzeit, sich erneut um den Auftrag zu bewerben. EADS und der US-Partner Northrop Grumman hatten ihn eigentlich schon in der Tasche gehabt, doch dann hatte das Pentagon einen Rückzieher gemacht und einen neuen Wettbewerb ausgeschrieben.


Der Mischkonzern Honeywell International hob seine Gewinnprognose für das erste Geschäftsquartal an. JPMorgan und Jefferies reagierten darauf mit Kursziel-Anhebungen. Während aber JPMorgan das Ziel von 38,00 auf 45,00 Dollar anhob und das Papier weiter mit «Neutral» bewertet, hob es Jefferies von 46,00 auf 52,00 Dollar an und beliess das Anlageurteil auf «Buy». Die Honeywell-Aktie gewann 0,71 Prozent auf 45,27 Dollar.


Gegen den Trend verzeichneten auch die Titel von Erdölexplorationsfirmen leichte Gewinne und profitierten davon, dass US-Präsident Obama Ölbohrungen vor den amerikanischen Küsten zugestimmt hat. Die Schlumberger-Aktien stiegen um 0,65 Prozent auf 63,46 Dollar und die von Precision Drilling Trust gewannen 0,52 Prozent auf 7,67 Dollar.


Die Aktien von Chevron stiegen an der Dow-Spitze um 0,70 Prozent auf 75,83 Dollar. Ecuador muss nach dem Urteil eines Schiedsgerichts dem Ölkonzern 700 Millionen Dollar zahlen. Demnach hat das Justizsystem des Landes eine Entscheidung über einen Handelsstreit zwischen Ecuador und Chevron zu lange hinausgezögert. Diese Entscheidung wird als Signal für ein noch ausstehendes Urteil gesehen. Ecuador hat den US-Konzern auf 27 Milliarden Dollar verklagt, weil er unter anderem Umweltauflagen nicht beachtet haben soll. Das Verfahren zieht sich bereits seit 17 Jahren hin.


Im NASDAQ 100 legten die Titel von Applied Materials um weitere 0,22 Prozent auf 13,48 Dollar zu. Bereits tags zuvor, kurz vor Börsenschluss, hatte der Chipausrüster seinen Jahresausblick angehoben. Research In Motion (RIM) sanken vor Quartalszahlen um 1,28 Prozent auf 73,95 Dollar. Erwartet wird, dass der Blackberry-Hersteller im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 0,90 auf nun 1,28 Dollar gesteigert hat. (awp/mc/pg/32)

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