US-Versicherer AIG will den Staat auszahlen

«Wir glauben, wir werden das schaffen.» Das Geschäft laufe gut, die Mitarbeiter seien motiviert. «Es herrscht eine ganz andere Tonlage als vor zwölf Monaten.» AIG hatte sich mit komplizierten Finanzkonstrukten auf dem US- Häusermarkt verspekuliert. Um den einst weltgrössten Versicherer zum Höhepunkt der Finanzkrise vor dem Kollaps zu bewahren, hatte der US- Steuerzahler mehr als 182 Milliarden Dollar in das Unternehmen pumpen müssen. Der Staat hält nun 80 Prozent der Anteile. Die Aussicht auf eine wieder unabhängige AIG liess die wenigen noch frei gehandelten Aktien um 4 Prozent steigen.


Einnahmen aus Spartenverkäufen und Versicherungsgeschäft
Einen kleinen Teil seiner Schulden gegenüber dem Staat hat AIG im zweiten Quartal bereits zurückgezahlt. Das gelang durch Einnahmen aus Spartenverkäufen und einem profitablen Versicherungsgeschäft. 1,3 Milliarden Dollar hat AIG im Kern verdient. Eine milliardenschwere Abschreibung auf die abgestossene Lebensversicherungs-Tochter Alico führte unterm Strich jedoch zu einem neuerlichen dicken Verlust. AIG ist immer noch einer der grössten Lebensversicherer der Welt und der grösste Finanzierer von Flugzeugen. Zudem versichert AIG weiterhin Hypotheken. Der Rivale der deutschen Allianz hatte vor zwei Jahren mit 99,3 Milliarden Dollar den höchsten Verlust der US- Wirtschaftsgeschichte angehäuft. AIG hatte jüngst auch Pech beim Verkauf seiner riesigen Asiensparte AIA, als die britische Prudential im letzten Moment absprang. (awp/mc/ss/30)

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