US-Wirtschaft: Beschäftigungsaufbau abgeschwächt – ISM Index

Dies ist der geringste Anstieg seit Februar. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg um 135.000 gerechnet. Zudem wurde der Anstieg der Beschäftigtenzahl in den Vormonaten Juni und Mai nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote kletterte von 4,5 Prozent im Vormonat auf 4,6 Prozent.


Beschäftigtenzahl steigt deutlich schwächer als erwartet
Der schwächere Beschäftigungszuwachs lässt nach Einschätzung von Experten indes keine Trendwende am nach wie vor robusten US-Arbeitsmarkt erkennen. Gleichwohl seien die Zahlen ein «Warnsignal» für die US-Konjunktur, sagte Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Allerdings sei der schwächere Stellenaufbau in erster Linie auf einen geringeren Zuwachs im öffentlichen Sektor zurückzuführen. In der Privatwirtschaft sei der Stellenaufbau hingegen sogar grösser als im Vormonat ausgefallen.


Kein Anlass zur Sorge
Nach Einschätzung der DekaBank ist der moderate Anstieg der Beschäftigung in der grössten Volkswirtschaft der Welt kein Anlass zur Sorge. Der Arbeitsmarkt habe seit Jahresbeginn bislang immer positiv überrascht, weswegen die jüngste Entwicklung nicht dramatisch sei. Die Commerzbank verweist indes auf einen weiter nach unten gerichteten Trend am Arbeitsmarkt. Ein Knick oder ein Bruch zeichne sich angesichts der etwas schwächeren Daten aber nicht ab.


Stundenlöhne steigen im Juli wie erwartet
Die Stundenlöhne sind im Juli unterdessen weiter gestiegen. Sie legten wie von Experten erwartet um 0,3 Prozent oder 0,06 US-Dollar auf 17,45 Dollar je Stunde zu. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit verringerte sich leicht von 33,9 Stunden auf 33,8 Stunden. In den vergangenen zwölf Monaten erhöhten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne um 3,9 Prozent.


Finanzmärkte reagierten deutlich
Die Reaktion an den Finanzmärkten auf die US-Arbeitsmarktzahlen war deutlich. So legte der Eurokurs nach den Zahlen deutlich zu und notierte zuletzt bei 1,3740 US-Dollar. Vor den Daten kostete der Euro noch etwas weniger als 1,37 Dollar.


Kursgewinne bei deutschen Anleihen ausgebaut
Die deutschen Anleihen bauten nach den Zahlen ihre Kursgewinne aus. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg nach den Daten um 0,28 Prozent auf 112,86 Punkte. Vor den Daten hatte der Future noch bei 112,66 Punkten notiert. Der deutsche Aktienindex DAX weitete nach den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag seine Verluste aus und gab um 0,43 Prozent auf 7.501,49 Zähler nach.


ISM-Einkaufsmanagerindex Dienste überraschend deutlich gesunken
den USA hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor im Juli deutlicher als erwartet eingetrübt. Der Index sei von 60,7 Punkten im Vormonat auf 55,8 Punkte gesunken, teilte das Institute for Supply Management (ISM) am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf nur 59,0 Punkte gerechnet. Der Beschäfigungsindex sank von 55,0 Punkten im Vormonat auf 51,7 Punkte im Juli. Der Preisindex verringerte sich von 65,5 Punkten auf 61,3 Punkte. (awp/mc/ab)

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