USA: Obama setzt auf neuen Top-Wirtschaftsberater

Romer kehrte als Professorin nach Kalifornien zurück. Goolsbee gehört dem dreiköpfigen Rat der Wirtschaftsberater bereits an und muss daher nicht vom US-Senat bestätigt werden. Obama erspart sich damit im Kongresswahlkampf eine Auseinandersetzung mit den oppositionellen Republikanern über die wichtige Personalie.


Rezepte für Aufschwung gesucht
Auf den 41-jährigen ehemaligen Wirtschaftsprofessor aus Chicago kommt die Aufgabe zu, für den Präsidenten weitere Massnahmen gegen den stockenden Aufschwung nach der schweren Rezession zu entwickeln. Die jüngsten Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten setzten Obama unter Zugzwang, da sie deutlich hinter den langfristigen Erwartungen von Experten zurückbleiben. So wuchs die US-Wirtschaft aufs Jahr gerechnet zwischen April und Juni lediglich um magere 1,6 Prozent. Obama bezeichnete die Erholung am Freitag als «schmerzhaft langsam».


Zusätzliche Investitionen von 350 Mrd Dollar
Zu Ankurbelung der Konjunktur hatte der Präsident in dieser Woche bereits zusätzliche Investitionen in Höhe von 350 Milliarden Dollar angekündigt, darunter ein 50-Milliarden-Dollar-Programm zum Infrastrukturausbau. Ausserdem setzt er sich für dauerhafte und grosszügigere Steuererleichterungen für Unternehmen in den Bereichen Forschung und Innovation ein. Unter seinem Vorgänger George W. Bush eingeführte Niedrigsteuern für Reiche will er dagegen abschaffen.


Goolsbee sieht «Double-Dip»-Gefahr nicht gebannt
Goolsbee gehörte bereits Obamas Team für den Präsidentenwahlkampf an. Er ist neben seiner Tätigkeit im ökonomischen Rat des Weissen Hauses auch Mitglied einer Expertengruppe, die den Präsidenten in Fragen zur wirtschaftlichen Erholung in den USA berät. Er gehört zur Riege der Ökonomen, die zuletzt öffentlich vor einem Rückfall in die Rezession gewarnt hatten. Die flaue US-Konjunktur und vor allem die anhaltende hohe Arbeitslosigkeit zeichnen sich bereits klar als Hauptthemen des diesjährigen Wahlkampfes ab. Am 2. November wählen die US-Bürger alle Mitglieder des Repräsentantenhauses und ein Drittel des Senats neu. (awp/mc/ps/31)

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