Uster Tech streicht weltweit jede zehnte Stelle

Der Abbau sei Teil eines Restrukturierungsprogramms, das eine nachhaltig positive Entwicklung des Unternehmens gewährleisten solle, schreibt Uster Technologies in einer Mitteilung. Die Mitarbeiter in der Schweiz würden am Montagvormittag orientiert, hiess es weiter. Die Unternehmensführung fordert die Mitarbeitenden zudem auf, während der gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationsphase Vorschläge zu unterbreiten, wie die Anzahl der Entlassungen verringert werden könne.


Flaute in der ganzen Branche
An der Lage der weltweiten Textilindustrie werden allerdings auch die Uster-Angestellten nichts ändern können. Der Hersteller von Qualitätsprüfsystemen bei Textilmaschinen stellt sich mit seinem Restrukturierungsprogramm nämlich in eine Reihe mit den anderen in der gleichen Branche tätigen Industrieunternehmen. So haben etwa Rieter und OC Oerlikon unlängst umfassende Restrukturierungsprogramme angekündigt. Der Winterthurer Konzern Rieter, der nicht nur in der an Absatzschwäche leidenden Textilmaschinenindustrie tätig ist, sondern als Zulieferer der Autoindustrie auch unter dessen Schwäche leidet, wird 15 Prozent ihres weltweiten Personalbestands abbauen.


Gesuch zur Einführung von Kurzarbeit
Konzernsprecher Peter Grädel bestätigte zudem Angaben in der «NZZ am Sonntag», wonach das Unternehmen beim Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit ein Gesuch zur Einführung von Kurzarbeit gestellt habe. Dadurch schaffe sich Rieter die Flexibilität, rasch auf eine tiefe Auslastung der Kapazitäten reagieren zu können. Bei der Textilsparte von OC Oerlikon wird die Restrukturierung bis 2010 insgesamt 1000 Arbeitsplätze kosten. Und erst am Freitag hat die zur italienischen Itema-Gruppe gehörende Sultex den Abbau eines Viertels der 400 Stellen angekündigt.


Aktien von Textilmaschinen-Herstellern unter Druck
Die schwache Nachfrage nach Textilmaschinen drückt auch auf den Wert der Unternehmen. Die Aktien von Uster Technologies, das erst seit gut einem Jahr an der Schweizer Börse kotiert ist, hat seit Anfang September die Hälfte an Wert eingebüsst. Rieter verlor in derselben Periode rund 45% an Wert, OC Oerlikon rund 65%. Damit sanken die Kurse der in der Textilmaschinenindustrie tätigen Unternehmen deutlich stärker als jene anderer Unternehmen; der Swiss Market Index (SMI) notiert derzeit rund 15% tiefer als vor zwei Monaten. (awp/mc/ps/09)

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