Valora will 100 Kioske schliessen, Aktionstag für das Kiosk-Personal

Die Valora Holding AG, die grösste Kiosk-Gesellschaft der Schweiz, befindet sich im Umbruch. Die Ankündigung, noch dieses Jahr 100 Kioske zu schliessen, habe viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verunsichert, teilte die Gewerkschaft mit. Im Rahmen eines Aktionstages besuchten Syna-Vertreter am Montag die Angestellten von rund 400 Kiosken an ihren Arbeitsplätzen. So boten sie etwa in Zürich Beratungsgespräche an. Ähnliche Aktionen fanden in den Regionen Basel, Bern, Solothurn und in der Zentralschweiz statt.

Information für das verunsicherte Personal
«Mit dem Informationstag soll das verunsicherte Personal informiert und vernetzt werden», sagte Martin Bühler, Syna-Regionalsekretär für Bern und Solothurn, auf Anfrage. Man wolle auch die Probleme der Kiosk-Angestellten kennen lernen und Ideen für die angestrebten GAV-Verhandlungen mit Valora sammeln, hiess es aus Basel. Nächstes Jahr sollen die Verkaufsstrukturen nochmals überprüft werden. Die Gewerkschaft hat deshalb in den vergangenen Monaten den Kontakt mit der Valora-Führung verstärkt. So vereinbarten beide Seiten, eine Personalvertretung ins Leben zu rufen. Das Personal erhalte dadurch die Möglichkeit, die Zukunft von Valora mitzugestalten.

Gesamte Deutschschweiz vom Abbau betroffen
Syna hat mit ProKiosk zudem eine Plattform eingerichtet. Damit können Kiosk-Angestellte Informationen austauschen und gemeinsame Anliegen formulieren. Anfang Oktober hatte bereits die Gewerkschaft Unia gegen den Kiosk-Abbau bei Valora protestiert. Die Berner Handelsgruppe hatte nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr 2005 zu einer Radikalkur im serbelnden Kiosk-Geschäft angesetzt. Mindestens 100 von insgesamt 1´200 Kiosken und 200 Stellen sollen bis Ende Jahr verschwinden. Im ganzen Konzern sind im Zuge der Restrukturierung 350 Stellen betroffen. Der Abbau der Kioske betreffe die gesamte Deutschschweiz, sagte Valora-Sprecherin Stefania Misteli auf Anfrage. Der Stellenabbau soll über natürliche Fluktuationen, Versetzungen innerhalb des Unternehmens und Frühpensionierungen erfolgen. Über 90 von den rund 200 betroffenen Personen haben innerhalb des Konzerns eine neue Stelle gefunden. Kündigungen seien jedoch nicht auszuschliessen, sagte Misteli, ohne genauere Angaben zu machen. Die Betroffenen würden individuell unterstützt. Die Mitarbeitenden seien von der Konzernleitung stets umfassend informiert worden, betonte Misteli.

(awp/mc/hfu)

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