Vasella: Pharma-Umfeld «wird bleiben, wie es heute ist»

«Das Umfeld im Pharmageschäft wird bleiben, wie es heute ist», sagte Novartis-Verwaltungsratspräsident und -CEO Daniel Vasella in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» (Ausgabe vom 9.4.). Im Gesundheitsbereich gebe es zwei Grundtendenzen, so Vasella weiter. «Zum einen wird die Nachfrage massiv steigen, zum anderen erzeugt diese Nachfragesteigerung Kostendruck bei den öffentlichen und den privaten Kostenträgern, die wiederum diesen Druck an unsere Industrie weitergeben.»


Appell an Politik und Gesellschaft
Vasella appeliert im Weiteren an die Politik und Gesellschaft. Sie müssten einsehen, dass die Gesellschaft Innovation braucht, denn wenn diese fehlt, steigen die Kosten im Gesundheitswesen noch stärker». Die einzige Lösung für den Umgang mit den wachsenden Gesundheitskosten seien bessere Prävention und Therapien. «Doch bessere Therapien sind nur zu haben, wenn die Pharmaindustrie genügend finanzielle Anreize hat, in die Forschung und Entwicklung von neuen, innovativen Produkten zu investieren», so Vasella


Kapitalerhöhung kein Thema
Vasella bestätigt gegenüber der Finanzzeitung zudem Anfang Woche gemachte Aussagen, wonach weder die Beteiligung an Roche verkauft noch durch die Börsenkotierung eines Novartis-Bereichs Mittel beschafft werden sollen. Auch sei eine Kapitalerhöhung wegen des Verwässerungseffektes kein Thema. Punkto Diversifikation machte Vasella klar, dass der Diversifikationsgrad nicht erhöht werden solle, sondern die bereits bestehenden Geschäftsfelder verstärkt werden sollen. Vorerst würden aber keine grösseren Akquisitionen anstehen.


Gedämpfte Aussichten
An der Generalversammlung Ende Februar hatte Vasella die gedämpften Aussichten im Pharmageschäft bestätigt. Zudem stehen in den kommenden Jahren die Patentabläufe wichtiger Umsatzträger an. So erwartet er zweiten Halbjahr 2008 in der Sparte Pharma einen Umsatzanstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Zugleich bekräftigte er, dass das Geschäft in den ersten sechs Monaten wegen des Wettbewerbs durch Generikahersteller hart sein werde. (awp/mc/ps)

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