Verärgerung unter Retter-Banken über Kreditverkauf der IKB

Einige Institute halten den Plan der IKB, Mittelstandskredite an die Postbank zu veräussern, für kontraproduktiv. «Das hat keine Beifallsstürme ausgelöst. Dadurch wird die IKB nicht attraktiver, wenn sie nächstes Jahr verkauft wird», zitiert die «Financial Times Deutschland» am Freitag aus Bankkreisen. Am Donnerstagnachmittag hatten sich der Vertreter der Bankenverbände privater und genossenschaftlicher Institute sowie der Sparkassen mit der staatlichen KfW getroffen.


Raiffeisenbanker und Sparkässler verärgert
Bisher hätten mehrere Banken Interesse an dem 38-Prozent-Anteil der KfW an der IKB bekundet. «Es ist doch klar, dass Raiffeisenbanker oder Sparkässler verärgert sind, dass mit ihrem Geld die IKB gerettet wird, damit dann Kredite an die Konkurrenz gehen», zitiert die Zeitung Sparkassenkreise.


Mit Postbank über den Kreditverkauf verhandelt
Die IKB verhandelt dem Bericht zufolge mit der Postbank über den Kreditverkauf, um ihre Eigenkapitalausstattung zu verbessern. Das Volumen beträgt laut den Kreisen bis zu 500 Millionen Euro. Die IKB habe die Kredite exklusiv nur der Postbank angeboten und den Rettungspool nicht vorher informiert. Dabei schmälert der Kreditverkauf nicht nur künftige Erträge der IKB, sondern auch ihr bislang hervorragendes Image bei ihren Firmenkunden.


Rettungspaket in Höhe von 3,5 Milliarden Euro
Von dem Rettungspaket in Höhe von 3,5 Milliarden Euro sind dem Bericht zufolge eine Milliarde für Verluste auf der IKB-Bilanz gedacht, der Rest soll Verluste durch die Zweckgesellschaft Rhineland auffangen. Die IKB hatte ihre Risikopositionen Mitte Oktober auf ein Bilanzportfolio von 3,3 Milliarden Euro bezogen. Es enthält Subprime-Aktiva, Wertpapiere, die starken Preisschwankungen unterliegen, und besonders ausfallgefährdete Aktiva. «Wenn weitere Risiken auftauchen, ist die Bank nichts mehr wert», warnte ein Analyst.


Kapitalerhöhung nicht mehr ausgeschlossen
Die IKB hatte eine Kapitalerhöhung damals nicht mehr ausgeschlossen. Diese sei «nicht auszuschliessen, aus unserer Sicht aber nicht zwingend notwendig», sagte IKB-Chef Günther Bräunig, der zuvor KfW-Vorstand war. Ein weiterer neuer Vorstand kommt ebenfalls von der KfW. (awp/mc/ab)

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