Vodafone kappt Umsatzprognose und nimmt einen Strategiewechsel vor

In einigen Märkten seien die eigenen Erwartungen nicht getroffen worden. Unternehmenschef Vittorio Colao verwies auf das schwache Wirtschaftsumfeld und veränderte Marktbedingungen. Die Gewinnprognose wurde beibehalten. Operativ will Vodafone weiterhin 11,0 bis 11,5 Milliarden Pfund Gewinn erwirtschaften. Das Ziel für den Free CashFlow wurde angehoben. An der Börse wurde der Strategiewechsel positiv aufgenommen, die Aktie stieg im frühen Handel an der FTSE-100-Spitze um 2,95 Prozent auf 111,50 Pence.


Strategiewechsel: Fokus auf operativer Entwicklung
Wegen des schwierigen Umfelds will Vodafone seinen bisherigen Kurs ändern: Angesichts des starken Preiswettbewerbs solle der Fokus in Zukunft vor allem auf der operativen Entwicklung und nicht mehr auf den Umsätzen liegen. Dabei will Vodafone unter anderem seine Kundenbeziehungen ausbauen. Ausserdem sollen vor allem Kosten gespart werden. Angepeilt ist eine Absenkung der operativen Kosten um rund 1 Milliarde Pfund jährlich bis 2011. Auf diese Weise sollen Einbussen durch Inflation und stärkeren Wettbewerb aufgefangen werden.


Starke Zuwächse in Schwellenländern erwartet
Daneben kündigte Vodafone die Konzentration auf Wachstumsmöglichkeiten in den Bereichen mobile Datenservices, Unternehmen und Breitband an. Nach wie vor will das Unternehmen auch in Schwellenländern aktiv sein, wo es sich starke Zuwächse ausrechnet. Mit Blick auf eine weitere Expansion äusserte sich das Vodafone aber zurückhaltend. Als letztes Ziel formulierte das Unternehmen Kapitaldisziplin. Man verfüge über eine komfortable Liquidität.


Halbjahreszahlen erfüllen Erwartungen weitgehend
Im abgelaufenen Halbjahr zeigte sich deutlich der Druck auf die Umsätze. Zwar steigerte Vodafone seinen Umsatz um 17,1 Prozent auf 19,9 Milliarden Pfund. Der hohe Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf Währungseffekte zurückzuführen. Auf organischer Basis stagnierten die Umsätze fast mit einem Plus von 0,9 Prozent. Der operative Gewinn legte um 10,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Pfund zu, was neben den Währungseffekten unter anderem auf das starke Wachstum bei der US-Tochter Verizon Wireless zurückzuführen sei. Damit wurden die Markterwartungen weitgehend getroffen. Ausserdem kündigte das Unternehmen eine Zwischendividende von 2,57 Pence an.


Deutlicher Umsatzrückgang in Grossbritannien und Spanien
In Europa belasteten der anhaltende Wettbewerb und Druck von den Regulierungsbehörden weiter das operative Geschäft, hiess es weiter. Besonders deutlich gingen die Umsätze in Spanien und Grossbritannien zurück. Auf dem deutschen Markt fiel der Umsatzrückgang geringer aus als im Vorjahr. Das Umsatzwachstum der im Mai übernommenen deutschen Tochter Arcor verlangsamte sich angesichts der hohen Konkurrenz auf dem deutschen Markt etwas. Das stärkste Wachstum erzielte Vodafone im Nahen Osten, Afrika und Asien – hier stiegen die organischen Umsätze um 15,6 Prozent. (awp/mc/pg/15)

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