Von Roll: VR will an eingeschlagener Strategie festhalten

Überdies spricht sich der Verwaltungsrat am Dienstag gegen eine Kapitalerhöhung von unbestimmter Höhe ‹auf Vorrat› aus.  Der Verwaltungsrat von Von Roll sieht keinen Anlass von der bisherigen Strategie abzukehren. «Wir wollen stärker wachsen als der Markt ohne zu diversifizieren», sagte VR-Präsident Oskar Ronner anlässlich einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz. Deshalb seien die Anträge der Aktionärsgruppe um die Familie von Finck zuhanden der anstehenden ausserordentlichen Generalversammlung auf eine Erweiterung des Verwaltungsrats abzulehnen, ebenso die vorgeschlagene Kapitalerhöhung.


Anträge de facto ‹eine Übernahme ohne Angebot an die übrigen Aktionäre›
Aus Sicht des Verwaltungsrates seien die Anträge de facto ‹eine Übernahme ohne Angebot an die übrigen Aktionäre›. Die Beteiligung der Familie von Fink würde zwar einen zusätzlichen Sitz im Verwaltungsrat rechtfertigen, nicht aber deren vier. Diese Option sei von der Aktionärsgruppe aber abgelehnt worden.


Gute Aussichten für Von Roll
CEO Walter Vogel bekräftigte die seiner Ansicht nach guten Aussichten für Von Roll. Demnach sei im laufenden Geschäftsjahr 2007 mit einem EBIT in der Höhe von 55 Mio CHF und einem Reingewinn von 45 Mio CHF zu rechnen. Bis Mai 2007 sei der EBIT im Vergleich zur Vorjahresperiode um 70% auf 24 Mio CHF gesteigert


Gewinnpotenzial im Kerngeschäft
Damit sei die relative Profitabilität die beste seit 35 Jahren und die lange Leidensgeschichte habe ein Ende, so Vogel weiter. Man wolle weiterhin organisch wachsen und das Gewinnpotenzial im Kerngeschäft ausschöpfen.


Umsatz bis 2012 verdoppeln
Der Hersteller von Isolationssytemen plane den Umsatz bis 2012 auf über 1 Mrd CHF zu verdoppeln. Im Bereich der Isolations-Liquids sieht das Unternehmen bis 2012 ‹im Idealfall› zusätzliches Umsatzpotenzial von 1 Mrd CHF. Die operative EBIT-Marge soll auf 13 bis 14% gesteigert und der Gewinn nach Steuern auf 100 Mio CHF vervierfacht werden. Im Bereich Isolations-Liquids könnten Akquisitionen in der Höhe von 700 bis 900 Mio CHF getätigt werden, sagte VR-Präsident Ronner auf Anfrage von AWP. Die finanziellen Mittel dafür sollen zur Hälfte über eine höhere Verschuldung und zur anderen Hälfte aus einer Kapitalerhöhung ‹zum gegebenen Zeitpunkt› bereitgestellt werden.


Zu aggressive Wachstumsstrategie in der Vergangenheit
Alfred Niederer ehemaliger VR-Präsident und Vizepräsident stellte rückblickend fest, dass die Probleme von Von Roll im 2002 auf die zu aggressive Wachstumsstrategie und unklaren Verantwortlichkeiten in der Führung zurückzuführen seien. Zudem merkte er an, dass von Finck in den Jahren von 1997 bis 2002 mit zwei Vertretern im Verwaltungsrat dabei war.


GV am 12. August
Die Von Roll-Aktionäre werden an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 13. August über die Anträge entscheiden. (awp/mc/gh)

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