Vontobel H1: Gewinn steigt um 26% auf 164,4 Millionen CHF – kein US-Hypothekenexposure

Die verwalteten Kundengelder schwollen im ersten Semester um 11% auf 79,0 (Ende 2006: 71,2) Mrd CHF an. Insgesamt flossen der Privatbankengruppe Neugelder in der Höhe von 2,5 (1,3) Mrd CHF zu, teilte die Bank Vontobel am Donnerstagmorgen mit. «Die Vontobel-Gruppe setzte das nachhaltige Wachstum und den Ausbau der Aktivitäten in allen Geschäftsfeldern auch im ersten Halbjahr 2007 fort. Mit einer durchdachten Investitionspolitik wollen wir den nächsten Wachstumsschub bis 2010 realisieren.», wird CEO Herbert Scheidt in der Mitteilung zitiert.

Geschäftsaufwand deutlich über den Prognosen
Die Privatbankengruppe hat mit dem Zahlenset für das erste Halbjahr 2006 die Markterwartungen erfüllt, lediglich der Geschäftsaufwand fiel deutlich über den Prognosen aus. Von AWP konsultierte Analysten rechneten im Schnitt mit einem Betriebsertrag von 490,6 Mio CHF, einem Geschäftsaufwand von 286,4 Mio CHF sowie einem Reingewinn nach Minderheiten von 153,9 Mio CHF. Die betreuten Kundengelder wurden durchschnittlich bei 78,4 Mrd CHF gesehen. Der Betriebsertrag summierte sich auf 537,7 Mio CHF gegenüber 396,8 Mio CHF in der Vergleichsperiode.

Starkes Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Hauptertragspfeiler blieb das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit einem Plus von 33% auf 284,9 Mio CHF gegenüber dem Vorjahr. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft wird mit 181,2 Mio CHF (+44%) und derjenige aus dem Handelsgeschäft mit 79,0 Mio CHF (+48%) ausgewiesen. Der übrige Erfolg belief sich im ersten Semester auf -7,4 (3,2) Mio CHF. Die Auslagen erhöhten sich um 42% auf 335,2 Mio CHF, was insbesondere auf den höheren Personalbestand sowie die höheren Bonuszahlungen aufgrund des guten Geschäftsverlaufs zurückzuführen ist. Der Personalaufwand wuchs mit 45% auf 226,1 Mio CHF stärker als der Sachaufwand, der um 30% auf 92,4 Mio CHF anschwoll.

Leicht gestiegene Cost/Income Ratio
Die Cost/Income Ratio verschlechterte sich mit 62,6% (60,7%) leicht, liegt aber weiterhin innerhalb der mittelfristig angepeilten Ratio zwischen 60% und 70%. Als Grund werden die Wachstumsinitiativen und die getätigten Akquisitionen genannt. Zum verbesserten Gruppenergebnis haben alle Segmente beigetragen. Gut gearbeitet hat insbesondere das Investment Banking. Die Sparte konnte den Gewinn vor Steuern um 31% auf 127,4 Mio CHF steigern. Zudem verbuchte die Sparte einen Netto-Neugeldzufluss von 0,3 (-0,2) Mio CHF. Im Derivativgeschäft gelang es Vontobel, die Marktführerschaft bei den kotierten Derivaten zu verteidigen, heisst es in der Mitteilung. Zudem verzeichneten die im letzten Jahr verstärkten Bereiche Brokerage und Corporate Finance «erfreuliche» Ertragsfortschritte. Das Private Banking verbesserte das Segmentergebnis vor Steuern auf 44,6 (+11%) Mio CHF und konnte Neugeld in der Höhe von 1,2 (0,3) Mio CHF akquirieren. Das Segmentergebnis des Asset Management & Investment Funds wird auf 37,0 Mio CHF beziffert, was einer Steigerung um 25% entspricht. Der Sparte flossen zudem Neugelder in der Höhe von 1,0 (1,2) Mio CHF zu.

«Solides» Resultat für das Gesamtjahr erwartet
Für das Gesamtjahr erachtet die Privatbankengruppe ein «solides» Resultat als realistisch. Es sei weiter mit einer anhaltenden Nervosität und Volatilität zu rechnen, wenngleich die Fundamentaldaten weiterhin positiv seien, schreibt die Bank in der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss. Die Gruppe konzentriere sich auf Geschäftsaktivitäten, welche sie verstehe und wo sie über Fachwissen verfüge. Die Bank habe denn auch kein direktes Risikoexposure im amerikanischen Hypothekarmarkt. Allerdings sei auch sein Institut nicht vor marktbedingten Überraschungen gefeit, wird Scheidt in der Mitteilung zitiert.

(awp/mc/hfu)

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