Vorschau Clariant: Der Umsatz ist durch die Frankenstärke rückläufig


Finanzanalysten erwarten für die am Dienstag anstehenden Zahlen des Chemiespezialisten Clariant einen Rückgang von 2,8 bis 4,6 Prozent für die ersten neun Monate 2002. Grund sind Währungseinflüsse.

Von Christian Feldhausen

Am Dienstag vor Börsenbeginn bringt Clariant die Umsatzzahlen für das dritte Quartal. In den ersten neun Monaten 2001 hatte Clariant einen Umsatz von 7,407 Milliarden Franken erzielt. Die Finanzanalysten rechnen nur noch mit lediglich 7,054 (Bank Vontobel) bis 7,200 Milliarden Franken (Deutsche Bank). Damit erwarten sie einen Umsatzrückgang in Franken von höchstens 4,7 bis mindestens 2,8 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Von Enteisungsmitteln bis zu Viagra-BestandteilenClariant produziert Chemie-Spezialitäten vom Enteisungsmittel für Landebahnen bis hin zur Bestandteilen des Erektionshelfers Viagra. Erstmals berichtet Clariant über das Geschäft für das dritte Quartal in der neuen Struktur. Zum Jahreswechsel hatte Clariant die bisherigen sechs Geschäftseinheiten in fünf umstrukturiert: Textil-, Leder- und Papierchemikalien, Pigmente und Additive, Masterbatches, Funktionschemikalien sowie Life Science und Elektronikchemikalien.

Starker Franken dürfte weiter belastet haben
Die Umsätze dürften besonders wegen der Frankenstärke gegenüber dem US-Dollar unter Druck sein, so die Analystenmeinungen. Rund 48 Prozent der Umsätze werden in aussereuropäischen Märkten erzielt und 10 Prozent der in Europa hergestellten Produkte gehen in den Export. So rechnet die ZKB mit einem negativen Währungseffekt von 5,8 Prozent. Es werde wichtig sein, dass es Clariant gelinge, die steigenden Rohstoffkosten an die Kunden weiter zu geben, meinte ZKB-Analyst Bernd Pomrehn in einer Kurzanalyse. Bei einer wirtschaftlichen Erholung rechnet er mit einer noch deutlicheren Outperfomance des Titels (bis jetzt circa 9 Prozent gegenüber dem SMI). Das Rating für die Clariant-Aktie lautet denn auch auf «Marktübergewichten».

Optimistischer CEOClariant-Chef Reinhard Handte hatte sich früher optimistisch über die Gewinnaussichten des Chemiespezialisten geäussert. Für das ganze Jahr erwartet er eine Steigerung des Gewinns. Im ersten Halbjahr hatte Clariant Stellen gestrichen und Fabriken geschlossen. Gleichzeitig gelang es, die Verschuldung um 204 Millionen Franken zu reduzieren. Zu genauen Angaben liess sich der Handte angesichts der ausbleibenden Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung jedoch nicht hinreissen, versprach jedoch «vernünftige» Zahlen.

Clariant: Analystenprognosen Umsatz per Ende September 9.2002±_in_%Ratingpubliziert 9.017407  Sarasin7185- 3BuyZKB7148- 3,5ÜbergewichtenMerrill Lynch7104- 4,1—Deutsche Bank7200- 2,8—UBS Warburg7069- 4,6HoldLODH7115- 3,9HoldJP Morgan7190- 2,9UnderweightSSSB7097- 4,2UnderperformCSFB7150- 3,5BuyPictet7109 4,0NeutralQuelle: Bloomberg/AFX

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