Wenning sieht Bayer gegen Übernahme gewappnet

«Wir haben schon seit Jahren unsere Hausaufgaben gemacht.» Der beste Schutz gegen eine Übernahme sei eine hohe Marktkapitalisierung. «Vor fünf Jahren lag unser Wert bei 14 Milliarden Euro, jetzt sind es rund 42 Milliarden Euro. Ich finde, das kann sich sehen lassen.»


Schering-Integration bis Ende 2008 abgeschlossen
Die Übernahme von Schering bringt nach Wennings Worten mehr als erwartet. «700 Millionen Euro wollten wir an Synergien pro Jahr heben, mehr als 800 werden wir schaffen.» Bis zum Jahresende werde die Integration des Berliner Unternehmens weitgehend abgeschlossen sein. «Es gibt noch etwa 50 Mitarbeiter, für die wir eine Lösung finden müssen. Das wollen wir bis Ende 2009 geschafft haben.»


Personal: Keine Aufstockung in Berlin
Während Bayer weltweit laufend Mitarbeiter einstelle, sei aber in Berlin mit seinen rund 5.000 Mitarbeitern «eine Aufstockung derzeit nicht absehbar». Wenning schloss nicht aus, dass Bayer die Gesundheitssparte mit weiteren Übernahmen stärken könnte. Der Pharmamarkt sei noch sehr fragmentiert, zudem liefen viele Patente aus. «Darum gehe ich davon aus, dass wir noch mehr Übernahmen sehen werden.»


Stellenabbau wegen Schering-Eingliederung fast abgeschlossen
Der Stellenabbau am Berliner Stammsitz der fusionierten Bayer Schering Pharma AG ist fast abgeschlossen. «Es gibt noch etwa 50 Mitarbeiter, für die wir eine Lösung finden müssen», sagte der Vorstandschef des Bayer-Mutterkonzerns, Werner Wenning, dem Tagesspiegel (Montag). «Das wollen wir bis Ende 2009 geschafft haben». Ziel sei, die verbliebenen Fälle im Dialog mit den Arbeitnehmervertretern «zur Zufriedenheit aller Beteiligten lösen zu können». Er bekräftigte, betriebsbedingte Kündigungen wären nur «die Ultima Ratio». Eine Aufstockung des Personals am Standort Berlin mit noch rund 5.000 Beschäftigten sei jedoch derzeit nicht absehbar.


Höhere Synergien als geplant
Der Bayer-Chef signalisierte, dass die Einsparungen durch die Zusammenführung insgesamt mit mehr als 800 Millionen Euro pro Jahr höher ausfallen als zunächst mit 700 Millionen Euro kalkuliert. Eine Schering-Hauptversammlung hatte im September 2007 nach 155 Jahren Eigenständigkeit die Übernahme durch Bayer besiegelt, nachdem sich die Leverkusener in einem Milliardenpoker die Mehrheit gesichert hatte. Für Berlin war im März 2007 eine Vereinbarung über einen sozialverträglichen Stellenabbau geschlossen worden. Den damaligen Angaben zufolge war in Berlin der Wegfall von 1.200 Stellen zu regeln (awp/mc/ps/09)

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