Wirtschaftsstandort: Lob für flexiblen Arbeitsmarkt – Kritik an Abschottung

Dank der Lage auf dem Arbeitsmarkt konnte sich die Schweiz in der von der Bertelsmann Stiftung regelmässig erstellten Liste der 21 wichtigsten Industrieländer um drei Ränge auf den neunen Platz verbessern. Die letzte Erhebung geht auf den Herbst 2004 zurück.


Hohe Wirtschaftskraft
Im Weiteren profitierte die Schweiz von ihrer nach wie vor hohen Wirtschaftskraft. Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf belief sich laut der Bertelsmann Stiftung auf 37’600 EUR. Nur Irland, Norwegen und die USA verzeichneten höhere Werte.


Schrumpfender Einkommensvorsprung
Der Einkommensvorsprung der Schweiz schrumpft jedoch, wie die Bertelsmann-Ökonomen warnten. Länder wie Österreich oder Grossbritannien dürften demnach schon in wenigen Jahren ein höheres Pro-Kopf-Einkommen erzielen. Das Gegenmittel ist für Thorsten Hellmann von der Bertelsmann Stiftung klar: «Die Schweiz sollte auf ihren Märkten mehr Wettbewerb zulassen. So kann sich die notwendige Dynamik entfalten, die das Land wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad führt.»  Vor allem auf dem Gas- und Elektrizitätsmarkt fehle es an Konkurrenz durch ausländische Firmen. Auch die Landwirtschaft werde durch Subventionen und Marktzutrittsbarrieren geschützt. Das treibe die Lebensmittelpreise in die Höhe. Wettbewerbselemente wären auch bei der Krankenversicherung wünschenswert. Kritisch äusserten sich die Experten der Bertelsmann Stiftung darüber hinaus zur deutlich wachsenden Verschuldung der öffentlichen Hand.


Irland an der Spitze
Angeführt wird die Liste der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte von Irland, gefolgt von den USA und Norwegen. Abgeschlagen auf dem letzten Rang liegt Deutschland, der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Schuld sind der bescheidene Zuwachs der Erwerbstätigkeit und das mit rund 30’000 EUR vergleichsweise tiefe Bruttoinlandprodukt pro Kopf. In 15 der 21 untersuchten Staaten lag das Pro-Kopf-Einkommen um bis zu 50% über dem deutschen Wert. (awp/mc/gh)


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