Wissen: PwC-Studie «Global Entertainment and Media Outlook: 2008-2012»

Die Erlöse der Medienbranche in Brasilien, Russland, Indien und China wachsen mit jährlichen Steigerungsraten von 13,6 Prozent bis ins Jahr 2012 deutlich schneller als der weltweite Branchenumsatz. Die Medienbranche der Schwellenländer profitiert dabei von steigenden Einkommen und dem hohen Anteil junger, medienaffiner Konsumenten. Der Schweizer Markt wächst mit einem jährlichen Plus von 4,4 Prozent bis ins Jahr 2012 konstant. Diese Erkenntnisse gehen aus der jährlichen Studie «Global Entertainment and Media Outlook: 2008-2012» von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor, welche mit einer Analyse zum Schweizer Markt ergänzt wurde.


Fernsehen, Radio, gedruckte Zeitungen und Bücher bilden das Rückgrat der Branche
Rückgrat und Umsatzträger der Branche ist nach wie vor das Geschäft jenseits des Internets: Fernsehen, Radio, gedruckte Zeitungen und Bücher. Zwar tragen mobile und digitale Medien zum Wachstum der Branche bei. Noch ist ihr Anteil am Umsatz aber gering: Im Jahr 2007 erzielten digitale Medien fünf Prozent des Gesamtumsatzes der Medienbranche weltweit. Im Jahr 2012 werden es voraussichtlich immerhin elf Prozent sein oder knapp 234,2 Milliarden USD. 

Schweizer Gratiszeitungsmarkt: Konsolidierung ist absehbar
Der Zeitungsmarkt Schweiz ist seit dem Erscheinen von Gratiszeitungen härter umkämpft denn je. In der Schweiz werden im Vergleich zu den Ländern des erweiterten europäischen Wirtschaftsraumes (EMEA) am meisten Gratiszeitungen pro Kopf verteilt. «Es ist jedoch davon auszugehen, dass es in der Schweiz nur wenige Gratiszeitungen schaffen werden, mittelfristig genügend Werbeeinnahmen zu erzielen, um ihr Überleben selbstfinanziert zu sichern. Eine Konsolidierung im Schweizer Gratiszeitungsmarkt ist absehbar», erklärt Franco Monti, Leiter des Branchensektors Technologie, Telekommunikation, Infocomm und Medien, PricewaterhouseCoopers Schweiz.

Onlinewerbung im Trend
Die Werbeerlöse der Medienbranche werden bis ins Jahr 2012 im Durchschnitt voraussichtlich um 6,1 Prozent pro Jahr steigen. Dabei verzeichnet die Onlinewerbung mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 19,5 Prozent die höchsten Steigerungsraten. «Der Trend zur Onlinewerbung macht auch vor der Schweiz nicht halt. Diesem Trend folgen auch die Zeitungsverlage, welche versuchen, möglichst attraktive Internetplattformen aufzubauen. Im westeuropäischen Vergleich wird die Schweiz bei der Onlinewerbung auf Zeitungswebsites Anteile gewinnen. Der Anteil der Onlinewerbung auf Zeitungswebsites in der Schweiz dürfte sich von 4,5 Prozent im Jahr 2007 auf 4,8 Prozent im Jahr 2012 erhöhen», erläutert Patrick Balkanyi, Leiter des Branchensektors Medien, PricewaterhouseCoopers Schweiz.


Mobiles Internet: dynamische Entwicklung
Ein Internetanschluss ist in den meisten Haushalten der Industriestaaten selbstverständlich. Das gilt bisher nicht für Länder wie China oder Indien. Die Penetrationsrate lag im Jahr 2007 bei knapp 21 Prozent in China und 6,1 Prozent in Indien. In Westeuropa verfügen hingegen knapp 63 Prozent der Haushalte über einen Internetzugang, in den USA und in der Schweiz gut 81 Prozent und in Japan sogar über 90 Prozent. Dennoch ist der Internetmarkt auch in den Industrieländern nicht gesättigt. Denn immer mehr Konsumenten wollen auch unterwegs per Handy oder Laptop im Internet surfen. So wächst der Umsatz im mobilen Internet bis ins Jahr 2012 jährlich um durchschnittlich 18,9 Prozent.


Verlage profitieren von Digitalisierung
Der Umsatz der Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlage wird dank der fortschreitenden digitalen Vermarktung stabil wachsen. Anzeigen in Print- und Onlinemedien sowie Vertriebserlöse lassen den Gesamtumsatz der Verlagsbranche von rund 548,4 Milliarden USD im vergangenen Jahr auf voraussichtlich rund 630,6 Milliarden USD im Jahr 2012 ansteigen.  Ein rasantes Wachstum wird für E-Books prognostiziert. Der Umsatz mit digitaler Literatur und digitalen Lehrbüchern wird bis ins Jahr 2012 um durchschnittlich 38,2 Prozent auf knapp 6,8 Milliarden USD zulegen. Mit gut 123 Milliarden USD werden die Buchverlage allerdings auch in fünf Jahren den Löwenanteil ihrer Erlöse mit gedruckten Titeln erwirtschaften.

(PwC/mc/hfu)

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