Wohnungsmieten in Zürich und Genf am teuersten – Mieten steigen 2007 erneut

In allen Regionen der Schweiz werden Wohnungen in diesem Jahr teurer angeboten – allerdings auf höchst unterschiedlichem Niveau. Neben Zürich und Genf sind die Wohnungsmieten auch in der Innerschweiz auf hohem Niveau. Dort beträgt der Angebotspreis knapp 1’400 CHF.  In der Westschweiz sind die Wohnungen mit rund 1’000 CHF am billigsten. In der Ostschweiz und in Bern kostet die Wohnung im Schnitt um die 1’250 CHF. Und in der Nordwestschweiz knapp 1’250 CHF.



Überdurchschnittlich zulegen werden die Mietpreise in der Region Genfersee
Ein unterdurchschnittlicher Preisanstieg sei in jenen deutschschweizer Regionen zu erwarten, in denen sich die Marktliquidität auf hohem Niveau bewege, heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten «Immo-Monitoring» des Beratungsunternehmens Wüest Partner.  Aber auch in der Region Westschweiz, wo in den vergangenen Jahren ein weit überdurchschnittlicher Mietpreisanstieg zu beobachten gewesen sei, sei das Potenzial für einen Preisanstieg begrenzt.  Überdurchschnittlich zulegen werden die Mietpreise hingegen in der Region Genfersee. Dies wegen der geringen Neubautätigkeit im Mietwohnungsmarkt. Aber auch in den weniger liquiden Märkten wie der Innerschweiz und Zürich seien höhere Preisanstiege zu erwarten.



Mieten steigen 2007 erneut, aber Abschwächung in Sicht
Wohnen wird in der Schweiz also auch in diesem Jahr teurer. Doch nachdem die Mieten in den vergangenen zehn Jahren um 20% gestiegen sind, ist nun zumindest ein Ende des Aufwärtstrends in Sicht.  Die gute Nachricht für Mieterinnen und Mieter zuerst: Laut dem am Dienstag veröffentlichten «Immo-Monitoring» des Beratungsunternehmens Wüest Partner schwächt sich die Erhöhung der Mieten bereits im laufenden Jahr ab. 2006 stiegen die Mieten im Schnitt um 3,1%. Für 2007 soll die Steigerung noch 2,1% betragen.  Und dies die schlechte Nachricht für das Volk von Mietern: Bei den Mieten ist 2007 der stärkste Preisanstieg aller Immobiliensegmente zu erwarten. Eigentumswohnungen dürften 2007 noch 1,3% zulegen und Einfamilienhäuser noch 0,9%.  Der Grund für diese Entwicklung liegt darin, dass in der Vergangenheit das Schwergewicht im Neubau bei den Eigenheimen lag. Allein 2006 wurden 17’000 Eigentumswohnungen gebaut. Der Mietwohnungsbau dagegen fiel eher bescheiden aus.  Gleichzeitig ist aber dank des positiven Wirtschaftsumfelds und des Zuzugs ausländischer Arbeitskräfte die Nachfrage nach Mietwohnungen gestiegen.


Leerstandsquote von 2,3%
So ist für 2006 eine Leerstandsquote von 2,3% zu verzeichnen. Damit hat der Anteil bezugsbereiter Wohnungen weiter abgenommen. Wüest Partner rechnet aber damit, dass künftig vermehrt wieder Mietwohnungen gebaut werden.  Allerdings lässt die Bautätigkeit insgesamt nach. Zwar dürften in der Schweiz auch 2007 noch einmal über 40 Mrd CHF verbaut werden, doch zeigten die Vorlaufindikatoren, dass der Zenit überschritten werde. So zeige die Kurve der Baubewilligungen heute in allen Segmenten nach unten.


Seit 1998 Preisanstieg
Seit 1998 kennen die Preise für Wohnen in der Schweiz nur eine Richtung: Nach oben. Den grössten Zuwachs verzeichneten die Eigentumswohnungen mit gut 30%. Aber auch bei den Mietwohnungen und den Einfamilienhäusern waren die Anstiege mit fast 20% beträchtlich.  Etwas weniger stark sind die Preise in den vergangenen Jahren auf dem Geschäftsflächenmarkt in die Höhe geschossen. Bei den Büro- und Verkaufsflächen betrug die Zunahme 10%, bei den Gewerbeflächen 8%.  Büroflächen dürften in diesem Jahr einen Preisanstieg von noch 0,9% erfahren. Dabei nimmt die Nachfrage nach dezentralen Lagen zu. Der Büroflächenmarkt leide immer noch unter der überbordenden Neubautätigkeit und der schwachen Nachfrage zu Beginn des Jahrzehnts.


Fast zehnjährige Immobilienhausse
Auch wenn die fast zehnjährige Immobilienhausse langsam aber sicher ihrem Ende entgegen gehe, müsse in der Schweiz kein Absturz der Immobilienpreise befürchtet werden, hiess es weiter. D er Preisanstieg in den vergangenen Jahren sei zur Hauptsache auf das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zurückzuführen gewesen und nicht auf Spekulationen. Inzwischen habe der Anstieg der Neubautätigkeit dafür gesorgt, dass die Wohnungssuchenden wieder über eine grössere Auswahl verfügten. (awp/mc/gh)

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