Wolfgang Werlé, VR-Präsident Hiestand: «Asien wird zukünftig für Hiestand ein bedeutender Wachstumsmarkt sein. Schon heute wachsen wir schneller in Asien als in Europa.»

Wolfgang Werlé, VR-Präsident Hiestand: «Asien wird zukünftig für Hiestand ein bedeutender Wachstumsmarkt sein. Schon heute wachsen wir schneller in Asien als in Europa.»

Von Alexander Saheb

Moneycab: Haben Sie schon eine Vorstellung wie das Jahr 2007 werden könnte?


 


Wolfgang Werlé: Ich erwarte mit der Akquisition Fricopan einen Jahresumsatz gegen 700 Mio. CHF.



«Wir werden zusammen mit dem Team von Fricopan die zukünftige operative Marge sukzessive verbessern.» Wolfgang Werlé, VR-Präsident Hiestand


Per Halbjahresausweis 2006 war ihre operative Marge im europäischen Geschäft deutlich höher als in Asien. Worin liegen die Gründe dafür?


 


In Europa haben wir neben unserem Handelsgeschäft unsere hoch effizienten Produktionsstätten, welche zum sehr guten operativen Ergebnis beitragen. In Asien, und hier speziell Japan, haben wir nur ein Handelsgeschäft. Hier sind die operativen Margen deutlich tiefer als in der Kombination Produktion und Handel.


 


Betrachten Sie Asien als interessanten Wachstumsmarkt für Hiestand?


 


Asien wird zukünftig für Hiestand ein bedeutender Wachstumsmarkt sein. Schon heute wachsen wir schneller in Asien als in Europa, wenn auch zurzeit noch auf niedrigerer Basis.


 


Mit der deutschen Fricopan haben Sie vor kurzem eine grosse Akquisition getätigt. Die EBIT-Marge ist aber tiefer als die von Hiestand. Was wird unternommen um das zu ändern?


 


Wir werden zusammen mit dem Team von Fricopan die zukünftige operative Marge sukzessive verbessern. Hierzu sind diverse Massnahmen bereits eingeleitet. Ziel ist es, mittelfristig wieder eine konsolidierte EBIT- Marge für die Hiestand- Gruppe von 10 % zu erzielen.


Bleibt bei Fricopan sonst alles beim Alten?


Sonst bleibt bei Fricopan alles beim Alten. Die Firma wird mit einer eigenen Geschäftsführung separat von Hiestand Deutschland geführt. Über ein Board werden die Geschäfte gesteuert und Synergien zwischen beiden Unternehmen erarbeitet.



«Wir akquirieren nur Firmen und in Märken, die unserer Strategie entsprechen.»


Möchten Sie mit Akquisitionen auch in weitere europäische Länder expandieren?


 


Dies ist nicht ausgeschlossen.


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Fürchten Sie nicht dass Sie sich einmal überkaufen und zu einen schlecht überschaubaren internationalen Konglomerat werden?


 


Das befürchten wir ganz und gar nicht. Wir akquirieren nur Firmen und in Märken, die unserer Strategie entsprechen, das heisst Firmen, die im Tiefkühl- Backwarenbereich als Produzent und/oder Händler sich schon einen gewissen Marktanteil erarbeitet haben.


Mit Gipfeli ist Hiestand gross geworden, welche Produkte sollen Ihre nächsten «Blockbuster» sein?


 


Wir haben eine grosse Anzahl von «Blockbuster», obwohl Hiestand immer noch, und das zu Recht, als der Gipfeli-Bäcker in der Schweiz wahrgenommen wird. Wir konzentrieren uns in unserer Produktion auf Produkte aus tourierten Teigen wie gefüllte und ungefüllte Gipfeli und süsse und herzhafte Plunder/Snacks sowie auf Spezialbrote und Spezialbrötchen. Der Cailler Gipfel, unsere Vivaldi-Plunder, das Zwirbelbrot sowie unsere Vivafi- Produkte mit Folsäure sind bereits «Blockbuster» mit einem ähnlichen Verkaufserfolg wie dem Gipfel. 


 


In den vergangenen vier Jahren erlebten Ihre Aktien eine Hausse um rund 300 Prozent und kosten jetzt 1’665 Franken. Reflektiert das die gute Stimmung der Anleger oder ihre operativen Erfolge?


 


Ich bin überzeugt, dass der Aktienkurs den operativen Erfolg der Hiestand- Gruppe widerspiegelt. Natürlich wirkt die momentane Anlegerstimmung noch unterstützend.


 


Ein grosser Teil Ihrer Aktien ist in festen Händen. Wie ist Ihr Verhältnis zu den Grossaktionären?


 


Ausgesprochen gut.


 


Glauben Sie das ein höherer Free Float mehr Kleinanleger anziehen würde?


 


Unser Free Float liegt immer noch um die 60 %, sodass Kleinanleger keine Probleme haben, unsere Aktie zu kaufen.


 


Welches Hiestand-Produkt haben Sie am liebsten?


 


Natürlich sind alle hervorragend. Meine Favoriten sind nach wie vor der Gipfel, der Apfelplunder und das Zwirbelbrot.





Der Gesprächspartner:


Wolfgang Werlé wurde 1948 im deutsche Sprendlichen geboren. Er machte eine kaufmännische Lehre bei der Flughafen Frankfurt/Main AG, besuchte das Wirtschaftsgymnasium und studierte dann Betriebs- und Volkswirtschaft an der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität und der Fachhochschule. Nach verschiedenen beruflichen Stationen bei der Lufthansa-Cateringtochter LSG wurde er 1992 Geschäftsführer der Gate Gourmet Holding und stieg 1996 in die Swissair-Konzernleitung auf. Nach dem Ende der Swissair wurde er CEO der Hiestand Gruppe und Delegierter des Verwaltungsrates. Ausserdem sitzt er im VR der Schweizerischen Post, der Grand Hotel Bad Ragaz AG und anderer Unternehmen.


 


Das Unternehmen:


Die Hiestand-Gruppe gehört zu den international führenden Herstellern von Tiefkühl- und Convnenience-Backwaren mit Ländergesellschaften in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Polen, in Malaysia und in Japan. 2006 erzielte die Gruppe einen Umsatz von rund CHF 516 Mio. Die innovativen Backwaren, das breite Sortiment sowie die umfassenden Dienstleistungen zur aktiven Verkaufsförderung schaffen für B2B-Kunden Mehwerte. Durch das engmaschige Logistik- und Distributionsnetz ist sichergesellt, dass jederzeit Produkte, die frischer als frisch sind, bei den Kunden verkauft werden können. Für Die Backwaren werden ausschliesslich natürliche und naturbelassene Rohstoffe verwendet. Die Hiestand Holding AG ist an der SWX Swiss Exchange kotiert (Valorennummer 718698).

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