Kreisen zufolge wolle das Rohstoffunternehmen dazu sein Kapital erhöhen, da die Banken mit Blick auf die bereits stark schuldenbelastete Bilanz von Xstrata nicht bereit seien, dem Unternehmen weitere Kredite einzuräumen.
Prochorow wirbt für Bildung von Rohstoffgigant
Derweils hat sich der frühere Eigentümer des russischen Edelmetall-Produzenten Norilsk Nickel, Michail Prochorow, für die Schaffung eines nationalen Rohstoffgiganten ausgesprochen. Er regte eine Fusion von Norilsk mit dem Aluminiumhersteller RusAl an. Nur ein solches global agierendes Unternehmen könne es mit den Branchenriesen Rio Tinto und BHP Billiton aufnehmen, sagte Prochorow in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» (Montag).
«Radikal neue Strategie»
Nach Vorstellung des russischen Multimilliardärs sollten alle Grossaktionäre bei einer Vereinigung je maximal 15 bis 20 Prozent halten und ein unabhängiges Management einsetzen. Der russische Staat würde demnach einen Viereinhalb-Milliarden-Dollar-Kredit an RusAl in eine Beteiligung umwandeln. Dies wäre für die russische Wirtschaft «eine radikal neue Strategie», sagte Prochorow.
Anhaltende Spekulationen
Spekulationen über einen möglichen Einstieg von RusAl, das dem Oligarchen Oleg Deripaska gehört, bei Norilsk kursieren in Russland schon länger. Auch der Diamantenförderer Alrosa galt zwischenzeitlich als möglicher Partner von Norilsk. Medien in Moskau hatten zu Jahresbeginn aber berichtet, der Kreml stehe einer Fusion von RusAl und Norilsk vor allem aus finanziellen Gründen skeptisch gegenüber. Experten zufolge besitzt Russland beim Aluminium Standortvorteile vor allem durch die relative Nähe zu den boomenden Märkten in Asien. (awp/mc/ps/04)
