Zahl der Aktienbesitzer in der Schweiz steigt nicht mehr weiter

20% der Schweizer Bevölkerung besitzen Aktien, 1,7% davon allerdings nur solche des Unternehmens, bei dem sie angestellt sind. Der Anteil der Aktionäre hat sich damit seit 2004 nicht mehr signifikant geändert. Zur Jahrtausendwende war er noch viel höher: damals gehörte noch fast jeder dritte Schweizer zu den Aktionären.


«Verlorenes Jahrzehnt für das Volkssparen in Aktien»
Angesichts der Börsenverlaufs sei die Lethargie zu verstehen, wird Studienleiter Teodoro Cocca vom Institut für schweizerisches Bankwesen der Universität Zürich in einem Communiqué zitiert. Der Swiss Market Index befinde sich etwa auf dem gleichen Stand wie vor zehn Jahren. «Man kann daher von einem verloren Jahrzehnt für das Volkssparen in Aktien sprechen», so Cocca.


Über 50-Jährige machen über die Hälfte der Aktionäre aus
Insbesondere die Jüngeren besitzen immer weniger Aktien. So ist der Anteil Unter-40-Jährigen bei den Aktienbesitzern um über 5%punkte zurückgegangen. Die Über-50-Jährigen dagegen haben vermehrt Aktien erworben. Sie machen gemäss der am Dienstag veröffentlichten Studie fast die Hälfte aller Aktionäre in der Schweiz aus.


Aktiensparen in der Deutschschweiz dreimal beliebter als im Tessin
Die Beliebtheit des Aktiensparens variert auch sehr stark nach Sprachregion. Während 20,9% der Deutschschweizer Aktionäre sind, beträgt der Anteil in der Westschweiz nur 12,8% und im Tessin sogar nur 6,5%.


29 % des Vermögens in Aktien investiert
Und auch Aktienanleger haben selten ihr ganzes Vermögen in Aktien angelegt – gemäss Studie sind es 29% der Vermögens, dass in Aktien investiert wird. 42% des Geldes liegt dagegen auf Bankkonti. Und weitere 18% werden in Anlagefonds und 9% in Obligationen angelegt.


Heimatverbundenheit
Haben sie sich einmal zum Kauf entschieden, erweisen sich die Schweizerinnen und Schweizer als sehr heimatverbunden. Drei von vier Anlagen werden in der Schweiz getätigt. Und fast die Hälfte der Aktionäre besitzt nur Schweizer Aktien. «Der Verstand würde eine internationale Diversifikation wünschen, der Bauch lässt sich aber von der vermeintlichen Sicherheit der heimischen Titel täuschen», kommentierte Cocca.


Grosse Verunsicherung
Dass die Anlagesparer derzeit verunsichert sind, lässt sich daran erkennen, dass die Hälfte der Aktienbesitzer sich nicht zutraut, in diesem Jahr besser als der Gesamtmarkt abzuschneiden. Die Studienverfasser finden dies insofern erstaunlich, als dass in gewöhnlichen Börsenphasen die Selbstüberschätzung die Regel sei. (awp/mc/pg/28)

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