Zentralrat der Muslime wird Berater für islamisches Finanzgeschäft
Dies kündigte der Verband am Freitag in Köln an. Deutsche Banken hinkten im Geschäft mit islamischen Produkten hinterher. Der Zentralrat will zugleich auch Muslimen helfen, «mit ihrem Vermögen auf islamische Weise umzugehen». Das Vermögen der rund 3,5 Millionen Muslime in Deutschland werde auf 20 Milliarden Euro geschätzt.
Es fehlen Anbieter
Trotz dieser hohen Summe fehlten für die Finanz-Bedürfnisse der Muslime noch immer die Anbieter, erklärte der ZMD- Vorsitzende Ayyub Köhler. «Wir erhalten regelmässig Anfragen von Muslimen aus ganz Deutschland, wie sie mit ihrem Geld islamisch umgehen und/oder ihr Vermögen im Einklang mit ihrem Glauben anlegen sollen.» Der Verband wolle seinen Anteil dazu beitragen, «dass auch in Deutschland Muslime islamkonform in die Finanzwelt integriert werden.» Nach ZMD-Angaben sind etwa Zinsgeschäfte für Muslime verboten. Es gebe aber Alternativen für die Banken und Anleger, um Gewinne zu machen oder auszuschütten.
Zentralrat hat Zertifizierungskonzept entwickelt
In Grossbritannien sei vor drei Jahren die erste islamische Bank gegründet worden. In den USA, Kanada und Australien seien spezielle Anbieter für Hausfinanzierungen aktiv. Deutsche Banken konzentrierten sich dagegen auf den persisch-arabischen Golf. Der Zentralrat habe nun ein Zertifizierungskonzept entwickelt, das in den kommenden Tagen auf zwei Finanzveranstaltungen einem Fachpublikum vorgestellt werde. (awp/mc/gh)