ZEW-Index sinkt zum 5. Mal in Folge – Wendepunkt erreicht

Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Ökonomen hatten mit einem deutlich stärkeren Rücksetzer auf 41,2 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich sogar um 1,8 Punkte auf 54,8 Punkte.


Nur langsame Erholung
Insgesamt deuten die Umfrageergebnisse laut ZEW darauf hin, dass sich die deutsche Konjunktur im nächsten halben Jahr nur langsam von der Wirtschaftskrise erholen wird. «Die Erwartungen dümpeln vor sich hin, allerdings auf ansehnlichem Niveau», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. «Zwar haben wir bei der Wirtschaftskrise das Schlimmste hinter uns, aber die Sorgen über die Arbeitsmarktentwicklung, Staatsverschuldung und den Euro sind nicht geringer geworden.» Möglicherweise stehe eine «Wellblechkonjunktur» bevor.


Wendepunkt erreicht
Ähnlich sieht dies die Commerzbank: Während die globale Wirtschaft und die expansive Geldpolitik in den kommenden Monaten stützen sollten, dürften die Haushaltsprobleme im Euroraum die Entwicklung bremsen. Trotzdem spricht die Frankfurter Bank von einem Wendepunkt beim ZEW-Index, nachdem nun auch der Sechs-Monatsschnitt rückläufig sei. Im Gegensatz zu den Finanzmarktexperten seien die Unternehmen aber nach wie vor zuversichtlich.


Auch die Grossbank UniCredit verweist auf die gute Stimmung in den Unternehmen. Zusammen mit guten Fundamentaldaten insbesondere aus der Industrie sei dies ein gutes Vorzeichen für die deutsche Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft hat demnach immer noch «Rückendwind», zumal der ZEW-Index nach wie vor klar über seinem langfristigen Durchschnitt liege.


Euroraum – Marktreaktionen
Für den Euroraum ergibt sich ein ähnliches Bild wie für Deutschland. Die Konjunkturerwartungen sanken um 6,2 Punkte auf 40,2 Punkte. Die Lagebeurteilung stieg leicht um 0,6 Punkte auf minus 62,1 Punkte. An den Finanzmärkten reagierten der Euro und die Aktien leicht positiv auf die ZEW-Daten, während die Staatsanleihen leicht nachgaben.  (awp/mc/pg/17)

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