Der Bericht wurde unter Leitung eines Lenkungsausschusses erarbeitet, zu dessen Vorsitzenden Axel Lehmann, Group Chief Risk Officer von Zurich Financial Services AG (ZFS), zählt, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Dem Ausschuss war vom Weltwirtschaftsforum die Aufgabe gestellt worden, das Geschehen auf den Finanzmärkten seit 2007 zu untersuchen und sich mit der Frage auseinander zu setzen: Wie kann die Finanzdienstleistungsindustrie das Finanzsystem besser kontrollieren, managen und dessen Belastbarkeit aufrechterhalten?
88 Bankenkrisen in 40 Jahren
Die Autoren des Berichts vertreten die Auffassung, dass die jüngste Finanzkrise viele Schwächen im Risikomanagement des globalen Finanzsystems aufgezeigt hat. In Anbetracht der Tatsache, dass in den vergangenen 40 Jahren 88 Bankenkrisen zu verzeichnen waren, besteht gemäss dem Internationalen Währungsfond Bedarf, tiefer liegende Probleme anzugehen.
Themengebiete ausserhalb der Finanzindustrie analysiert
Basierend auf einem innovativen Ansatz analysiert der Bericht sieben ausserhalb der Finanzdienstleistungs-Industrie liegende Themengebiete, darunter die Auswirkungen eines Virusbefalls auf die chilenische Lachszucht, die von der Weltgesundheitsorganisation bei der Erarbeitung von Pandemie-Aktionsplänen verschiedener Länder geleistete Unterstützung, die Reaktion des menschlichen Immunsystems auf neue Pathogene und die Regulierung der US-amerikanischen Luftfahrt.
Unkonventionelle Vorschläge
Zu den unkonventionelleren Vorschlägen der Risikomanagement-Experten zählt die Aggregation systemweiter Daten. Es bestehen zwar Bedenken, dass sich Unternehmen mit übermässigen Anforderungen an ihre Berichterstattung konfrontiert sehen könnten. Aber bei angemessener Umsetzung könnte eine solche Aggregation für Risikomanager ein wichtiges Instrument darstellen.
Denkanstösse anstelle fertiger Lösungen
Axel Lehmann, Group Chief Risk Officer von Zurich Financial Services AG und einer der Vorsitzenden des Lenkungsausschusses, kommentiert: «Unser Ziel ist es, Denkanstösse zu geben, und nicht fertige Lösungen zu präsentieren. Viele der von uns untersuchten Ansätze liegen ausserhalb der in der Finanzwelt herrschenden Denkmuster. Manche der von uns aufgezeigten Ideen könnten sich als kontrovers erweisen, aber wir möchten anregen, provozieren und herausfordern – und so dazu beitragen, dass das Finanzsystems in einen sichereren und nachhaltigeren Zustand überführt wird.»
Risiken absorbieren
«Das Risikomanagement umfasst viele Dimensionen. Dieser Bericht zeigt, wie Risiken in Situationen und Umständen, die sich von denjenigen, mit denen die Finanzwelt konfrontiert ist, völlig unterscheiden, erfolgreich absorbiert werden konnten. Aus den Untersuchungen können wir wesentliche Schlussfolgerungen ziehen, insbesondere aus denen, die zu den in unserer Branche gängigen Meinungen in Kontrast stehen», bemerkt Lehmann abschliessend. (zfs/mc/ps)
