Zuckerwaren: Inlandmarkt rückläufig

Im Exportgeschäft konnte die Branche mengenmässig bei gehaltenen Umsätzen wieder zulegen, wie der Schweizerische Verband der Backwaren- und Zuckerwaren-Industrie (Biscosuisse) am Montag mitteilte. Der Gesamtabsatz (Inland und Export) von industriell hergestellten Schweizer Zuckerwaren (zuckerhaltige und zuckerfreie Bonbons, Kaugummis, Dragées, Marzipan, der Heilmittelgesetzgebung unterliegende Husten- und Halsbonbons usw.) konnte im Jahr 2009 mit 29’206 Tonnen um 2,1 % gesteigert werden.


Rückläufige Absatzzahlen bei Weichbonbons und Dragées
Bei den Hartbonbons (+ 6,0 %) und bei Gelée- und Gummibonbons (+ 4,0 %) konnten Mehrverkäufe erzielt werden, während bei Weichbonbons, Dragées sowie bei den anderen geformten Zuckerwaren der Absatz rückläufig war. Der Anteil an zuckerfreien Produkten ging um 4,8 % auf 53,7 % zurück. Mit einem Gesamtumsatz von 327 Mio. Franken musste die Branche wegen Umsatzeinbussen im Inland und wegen unvorteilhaften Wechselkursen eine Einbusse von 1,7 % in Kauf nehmen.


Inlandumsatz um 8,9 Prozent eingebrochen
Im Inland verkaufte die Schweizer Zuckerwaren-Industrie im Jahr 2009 mit 7’370 Tonnen gegenüber dem Vorjahr 8,9 % weniger Produkte, was zu einem um 6,5 % verminderten Umsatz von 102 Mio. Franken führte. Der Import von Zuckerwaren erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr mengenmässig um 1,9 %. Der Marktanteil der einheimischen Hersteller ging von 30,1 % auf 27,8 % zurück. Im Inland wurden insgesamt 26’496 Tonnen importierte und einheimische Zuckerwaren abgesetzt. Daraus lässt sich ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Konsum von 3,4 kg ableiten, was 100 g weniger als im Vorjahr entspricht. Der Anteil an zuckerfreien Artikeln am Inlandkonsum ging von 23,7 % auf 22,9 % zurück.


Export legt deutlich zu
Im Export konnten die Schweizer Zuckerwarenhersteller im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr mit 21’836 Tonnen um 6,4 % zulegen. Der damit erzielte Umsatz verharrte währungsbereinigt praktisch unverändert bei 225 Mio. Franken. Der Anteil an zuckerfreien Exportprodukten sank von 64,9 % auf 61,6 %. An der Spitze der knapp 90 Exportmärkte für Schweizer Zuckerwaren stand erneut Deutschland mit 23,3 % Exportanteil vor den USA (20,5 %), Frankreich (12,9 %) und den Niederlanden (7,7 %). In verschiedenen EULändern, insbesondere in Deutschland, Finnland, Portugal, Slowenien, Spanien und im Vereinigten Königreich, konnten die Schweizer Bonbonhersteller ihre Position ausbauen. Erfreuliche Mehrverkäufe wurden zudem in Staaten wie China, Japan, Kanada und den USA erzielt. Auf verschiedenen Märkten wie Frankreich, Österreich, Norwegen, Hongkong usw. mussten demgegenüber Einbussen hingenommen werden. Der im Vergleich zu anderen Branchen der Nahrungsmittel-Industrie hohe Exportanteil an der Gesamtproduktion stieg von 71,7 % auf 74,8 % weiter an.


Hoffen auf verbesserte Währungssituation
Die 14 Schweizer Zuckerwarenhersteller beschäftigen etwas über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Branche setzt auf einen weiteren Ausbau des Exportgeschäftes und hofft auf eine verbesserte Währungssituation. Für den Inlandmarkt hat sie das Ziel, das an Importprodukte verlorene Terrain zurückzugewinnen. Innovative, mit Liebe zum Metier entwickelte Produkte von konstant hoher Qualität sind die entscheidenden Voraussetzungen dafür. (biscosuisse/mc/ps)

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