Zürcher Kantonalbank wegen Kredit an Ilisu-Staudamm in Kritik

Der Kredit, der an ein Schweizer Unternehmen gehen soll, sei derzeit in Prüfung, bestätigte ZKB-Sprecher Urs Ackermann eine Meldung der Zeitung «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch. Allerdings habe das Bankpräsidium im Grundsatz bereits grünes Licht gegeben. Über den Umfang des Kredits machte Ackermann keine Angaben.


Kreditentscheid nicht leichtfertig gefällt
Der Entscheid für den Kredit sei nicht leichtfertig gefällt worden, sagte der ZKB-Sprecher. Es handle sich um eine Unterstützung der schweizerischen Exportwirtschaft: «Letztlich geht es dabei um Arbeitsplätze.» Auch der Bundesrat, der den Firmen eine Exportrisikogarantie (ERG) gewährt hat, stehe hinter dem Projekt.  In einem Brief hatten vergangene Woche mehrere Nichtregierungsorganisationen (NGO), darunter die Erklärung von Bern (EvB), die ZKB-Führung zum Verzicht auf den Kredit aufgefordert. Dieser berge für die Bank hohe Reputationsrisiken, heisst es in dem Brief.


Umstrittene ZKB-Optionsgeschäfte
Mit den umstrittenen ZKB-Optionsgeschäften, die ausländischen Investoren beim Aufbau von Beteiligungen an Schweizer Unternehmen wie Sulzer geholfen hatten, dürfe man das nicht vermischen, sagte Ackermann. Der Fall Sulzer sei ein Fehler gewesen und die Bank habe auch personelle Konsequenzen gezogen.  Der Ilisu-Stausee am Tigris, für den über 300 Quadratkilometer überschwemmt werden sollen, ist seit langem hoch umstritten. Zehntausende Menschen werden umgesiedelt und die archäologisch bedeutende Stadt Hasankeyf wird versinken. Die Nachbarländer Irak und Syrien befürchten zudem eine drastische Reduktion des Tigriswassers. (awp/mc/gh)

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