ABB: Auftrag für Gezeitenkraftwerk-Projekt in Schottland

ABB: Auftrag für Gezeitenkraftwerk-Projekt in Schottland

Schematische Darstellung des geplanten Gezeitenkraftwerks. (Bild: MeyGen)

Zürich – ABB hat von Atlantis Resources Limited einen Auftrag für die landseitige Anbindung an das Stromnetz für Phase I des MeyGen-Gezeitenkraftwerksprojekts in der schottischen Meeresenge Pentland Firth erhalten. Das MeyGen-Projekt ist ein Pilotprojekt zur Nutzbarmachung von Meeresenergie und Erschliessung der Gezeitenressourcen an einer der energiereichsten Stellen im europäischen Meer, der Enge zwischen den Orkney-Inseln und dem schottischen Festland, die den Atlantischen Ozean mit der Nordsee verbindet.

In der ersten Demonstrationsphase des ersten grossangelegten Gezeitenkraftwerks Grossbritanniens werden vier Unterwasserturbinen mit einer Leistung von 6 Megawatt (MW) auf dem Inner Pentland Firth direkt nördlich von Caithness installiert. Ab 2016 soll hier der erste Strom erzeugt werden.

ABB ist für die Onshore-Energieumwandlungs- und Netzanbindungssysteme verantwortlich, die den Strom sicher und zuverlässig in das lokale Verteilernetz einspeisen. Das Projekt umfasst die Planung, das Engineering, die Bereitstellung und Inbetriebnahme der Energieumwandlungs-, Schaltanlagen- und Transformatorenlösungen sowie die damit verbundenen Tiefbauarbeiten und die Kabelverlegung. Zu den wichtigsten Lieferungen von ABB zählen Transformatoren, Mittelspannungsschaltanlagen und Stromrichter.

Enormes Energiepotenzial
«Wir freuen uns, dieses innovative Projekt zu unterstützen und dabei zu helfen, das Potenzial dieser Meeresenergie zu erschliessen», sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme bei ABB. «Es bestätigt das Vertrauen, dass unsere Kunden in die Technologie und die bewährte Fähigkeit von ABB setzen, sichere, zuverlässige und effiziente Netzanbindungen bereitzustellen, die eine wichtige Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien spielen, die wiederum einen steigenden Anteil am Energiemix verzeichnen.»

Auf das enorme Energiepotenzial der Gezeitenströmungen am Pentland Firth weisen verschiedene Studien hin, unter anderem von Ingenieuren der Universitäten von Edinburgh und Oxford. Hier sollen Meeresströmungen von geschätzt 5 Metern pro Sekunde vorkommen, was für die Britischen Inseln einen Spitzenwert darstellt.

Strom für rund 40% des schottischen Hochlands
«Die Partnerschaften mit führenden Anbietern aus dem Energiesektor sind von entscheidender Bedeutung für die Realisierung kommerzieller Gezeitenkraftwerksprojekte, bei denen wir das schier unerschöpfliche Potenzial der globalen Gezeitenressourcen nutzbar zu machen. ABB verfügt nachweislich über aussergewöhnliches Know-how in diesem Bereich und wir vertrauen darauf, dass sie erstklassige Ergebnisse liefern werden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Team von ABB, um den Erfolg des MeyGen-Projekts sicherzustellen», sagt Tim Cornelius, CEO von Atlantis Resources Ltd.

In der Anfangsphase der MeyGen-Entwicklung sollen bis zu 86 MW Elektrizität generiert werden. Das ist genug Strom für etwa 42’000 Haushalte und könnte somit fast 40 Prozent der Haushalte des Schottischen Hochlands versorgen. Innerhalb der kommenden zehn Jahre sollen Offshore-Gezeitenströmungsturbinen mit bis zu 398 MW Leistungskapazität am Pentland Firth installiert und damit saubere und erneuerbare Elektrizität in das Stromnetz Grossbritanniens eingespeist werden. (ABB/mc/ps)

Über ABB
ABB ist führend in der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in der Energieversorgung und der Industrie, ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 145’000 Mitarbeiter.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert