Actelion zeigt anhaltendes Wachstum in ersten neun Monaten

Actelion zeigt anhaltendes Wachstum in ersten neun Monaten
Jean-Paul Clozel, ehemaliger Actelion-CEO. (Copyright: Actelion)

Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion bleibt in den ersten neun Monaten des Jahres auf seinem schnellen Wachstumskurs. Neben der stetigen Verkaufszunahme des Lungenbluthochdruck-Medikaments Opsumit trägt das erst Anfang Jahr lancierte Medikament Uptravi stärker als erwartet zum Umsatzwachstum bei. Das Management passt nun seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bereits das dritte Mal seit Jahresbeginn nach oben an.

Insgesamt erhöhte Actelion den Umsatz in den ersten neun Monaten 2016 um 17% auf 1,79 Mrd CHF, zu konstanten Wechselkursen (kWk) betrug der Anstieg 14%. Der Kern-Betriebsgewinn verbesserte sich mit einem Plus von 20% auf 781 Mio CHF (kWk +14%) noch etwas schneller als der Umsatz. Auch der Reingewinn nach US-GAAP liegt mit 581 Mio CHF um 29% (kWk +21%) deutlich über dem Vorjahreswert.

Den Ausblick für das Gesamtjahr 2016 erhöht das Actelion-Management ein weiteres Mal: Neu wird ein Wachstum des Kernbetriebsgewinns «zwischen 15 und 17% zu konstanten Wechselkursen» erwartet. Die letzte Prognose vom Juli hatte auf ein Wachstum des Kernbetriebsgewinns «zwischen 13 und 14%» gelautet.

Wachstumsmedikamente Opsumit und Uptravi
Opsumit, das den während langer Zeit wichtigsten Umsatzträger Tracleer ablösen soll, setzte den schnellen Verkaufsanstieg weiter fort, wie den am Donnerstag vorgelegten Neunmonats-Zahlen zu entnehmen ist. Das Medikament zur Therapie von Lungenbluthochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) konnte auch im vergangenen Quartal weiter neue Patienten gewinnen und kam in den ersten neun Monaten auf einen Umsatz von 596 Mio CHF (VJ 354 Mio CHF).

Über den Anfang August bekanntgewordenen Ausschluss von Opsumit von der Arzneimittel-Liste der US-Apothekenkette CVS aus Kostengründen zeigte sich CEO Jean-Paul Clozel im Gespräch mit AWP wenig besorgt. CVS sei nur eine Apothekenkette unter vielen, für den Umsatz 2017 werde dies wohl «nicht relevant» sein. Zudem sei Actelion schon immer ein sehr «kostenbewusstes Pharmaunternehmen» gewesen, betonte Clozel. So seien die Kosten für die Opsumit-Behandlung tiefer als für die Tracleer-Behandlung.

Das erst Anfang Jahr gestartete PAH-Medikament Uptravi erreichte bereits einen Umsatz von 160 Mio CHF. CEO Clozel wertete dies als erfreulich. Bei der Lancierung sei noch ungewiss gewesen, wie schnell Patienten und das medizinische Personal das neue Medikament annehmen würden – umso mehr als auch die Dosierung schwieriger sei als bei anderen Medikamenten. Uptravi beruht auf dem sogenannten Prostazyklin-Signalweg und gehört damit zu einer anderen Medikamentenklasse als die sogenannten ERA-Medikamente Opsumit und Tracleer (Endothelin-Rezeptor-Antagonisten).

Warten auf US-Tracleer-Generika
Der Umsatz des noch immer meistverkauften Medikaments Tracleer erreichte noch 790 Mio CHF (VJ 934 Mio). Tracleer steht wegen Patentverfällen sowie wegen neuerer Produkte unter Druck. Im US-Markt erwarten die Verantwortlichen weiterhin die Lancierung des ersten Tracleer-Nachahmerprodukts für das erste Quartal des kommenden Jahres.

Allerdings liege der Zeitpunkt nicht in den Händen von Actelion, betonte Clozel. Die interessierten Generikaunternehmen sowie Actelion müssen sich zunächst auf ein begleitendes Programm zur Patientensicherheit (REMS) einigen – wie fortgeschritten die Verhandlungen bereits sind, wollte Clozel nicht kommentieren. (awp/mc/upd/ps)

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