Adecco Job Market Index: Wenig Dynamik auf Schweizer Stellenmarkt im Q3

Adecco Job Market Index: Wenig Dynamik auf Schweizer Stellenmarkt im Q3
(Foto: PHOTOPRESS/Martin Ruetschi)

Zürich – Der Schweizer Stellenmarkt zeigt sich laut dem Adecco Swiss Job Market Index im Herbst 2016 kaum verändert. Dabei verharrt die Personalnachfrage im dritten Quartal in etwa auf dem Niveau des Vorquartals, bereinigt um Saisoneffekte nimmt die Zahl der Vakanzen nur minimal zu, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Während in der Genferseeregion eine Abnahme festzustellen ist, nehmen die Stellenangebote in der restlichen Schweiz zu. Angeführt vom Baugewerbe werden vor allem auch in der Verwaltung und in der Industrie mehr Mitarbeitende gesucht. Demgegenüber sind Lehrkräfte weniger gefragt.

Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Anzahl Stellenangebote aber deutlich um 12% zu: «Dies dürfte ein Ausdruck der wieder erstarkten Schweizer Wirtschaft sein. Das wirkt sich positiv auf den Schweizer Arbeitsmarkt aus», wird Adecco Schweiz-CEO Nicole Burth Tschudi in der Mitteilung zitiert. «Es scheint, als hätte er die Talsohle durchschritten».

«Die Unternehmen schauen wieder positiv in die Zukunft und suchen auch in diesem Quartal viele neue Mitarbeitende», ergänzt die Arbeitsmarktexpertin Marianne Müller vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz der Universität Zürich. Es könne erwartet werden, dass damit langfristig auch die Arbeitslosenquote sinke.

Zunahme in der gesamten Schweiz ausser der Genferseeregion
Im Vergleich mit dem Vorquartal verzeichnet das Stellenangebot im Espace Mittelland ein Plus von 13%. Ebenfalls eine deutliche Zunahme verzeichnet Zürich (+8%) und die Zentralschweiz (+5%). Weniger deutlich wächst das Stellenangebot in der Nordwestschweiz (+2%), in der Ostschweiz bleibt es unverändert. Eine Abnahme in der Nachfrage nach neuem Personal verzeichne hingegen die Genferseeregion (-4%), wobei hier insbesondere die klassischen Handelsberufe und Managementpositionen weniger nachgefragt werden.

Auch im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Personalnachfrage in der gesamten Schweiz zwischen 5 und 13% zu. Einzig in der Nordwestschweiz geht sie um 1% zurück.

Grosse Differenzen zwischen den Berufsbereichen
Im Quartalsvergleich stieg vor allem das Stellenangebot im Baugewerbe (+26%). Grund dafür seien sowohl das Bauhaupt- wie auch das Baunebengewerbe. Ebenfalls mehr freie Stellen verzeichnen die Bereiche Büro und Verwaltung (+6%), Technik und Naturwissenschaften (+5%) sowie Industrie und Transport (+4%). Demgegenüber nimmt das Stellenangebot in den Berufen der Informatik sowie im Managementbereich um jeweils 3% ab, heisst es weiter. Auch der Bereich Handel und Verkauf verzeichnet eine Abnahme (-4%). Da zu Beginn des Schuljahres weniger pädagogische Fachkräfte gesucht werden, zeigt sich in diesem Bereich ein Minus von 16%.

Im Vergleich zum Vorjahr kann aber immer noch in fast allen Berufsbereichen ein Plus verzeichnet werden. Einzig im Bau- und Ausbaugewerbe mit -14% und im Handel und Verkauf mit -9% hat die Personalnachfrage deutlich abgenommen, heisst es weiter. Am stärksten zugelegt hätten hingegen die Bereiche Büro und Verwaltung (+25%), wo vor allem kaufmännische und administrative Berufe gefragt waren. Auch in der Informatik (+20%), im Gastgewerbe und bei persönlichen Dienstleistungen (+18%) sowie in der Gesundheitsbranche (+16%) und im Lehrbereich (+13%) kann im Vorjahresvergleich eine Zunahme beobachtet werden, heisst es dazu. (awp/mc/ps)

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