Adval Tech weitet Reinverlust aus

Adval Tech weitet Reinverlust aus

Jean-Claude Philipona, CEO Adval Tech.

Niederwangen – Die Industriegruppe Adval Tech hat im ersten Halbjahr 2011 die angestrebte Ergebnisverbesserung nicht erreicht und ist auf Stufe EBIT erneut in die roten Zahlen gerutscht. Stark belastend wirkten sich der starke Franken sowie die Aufwertung der Währungen an den übrigen Produktionsstandorten aus. Für das Gesamtjahr sind die Aussichten «getrübt», weshalb Lohnreduktionen beim Kader und Verwaltungsrat sowie eine Arbeitszeiterhöhung um zweieinhalb Stunden pro Woche vorgenommen werden.

Adval Tech hat in der ersten Jahreshälfte 2011 einen Rückgang der Gesamtleistung um 11% auf 143,4 Mio CHF und des Nettoumsatzes um 13% auf 131,9 Mio CHF verzeichnet. Zu konstanten Wechselkursen ergäbe sich indessen für die Gesamtleistung der weitergeführten Geschäftsbereich ein Wachstum von rund 10%, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der EBIT sank auf -1,7 Mio CHF und liegt damit rund 2 Mio CHF hinter dem entsprechenden Vorjahresresultat zurück. Währungsbereinigt hätte sich der EBIT gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Mio CHF verbessert. Der Reinverlust erhöhte sich auf 7,1 Mio CHF, nach einem Verlust von 6,5 Mio CHF im Vorjahressemester, schreibt das in den Bereichen Stanzen und Umformen von Metall sowie Spritzgiessen von Kunststoff tätige Unternehmen.

Starker Franken setzt zu
Das Unternehmen habe die angestrebte Ergebnisverbesserung im ersten Halbjahr nicht erreicht, heisst es. Der Höhenflug des Schweizer Frankens habe dem Unternehmen stark zugesetzt. Darüber hinaus hätten auch die Währungen der Produktionsstandorte in China, Mexico und Brasilien gegenüber Euro und Dollar deutlich zugelegt. Die Halbjahresgesamtleistung des Segments Automotive liegt mit 71,3 Mio CHF rund 10% unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um die Währungseffekte ergäbe sich für die weitergeführten Geschäftsfelder ein Wachstum von 19%, schreibt die Gruppe. Alle Standorte hätten dabei zum Volumenwachstum beigetragen. «Nicht erfreulich» sei der EBITDA des Segments ausgefallen, der mit 3,0 Mio CHF um 1,8 Mio hinter dem Vorjahreswert zurückliegt.

Geschäft mit Spritzgiesswerkzeugen legt zu
Die Gesamtleistung des Segments Medical & Consumer Goods verzeichnet mit 76,2 Mio ein Rückgang um 7%. Zu konstanten Wechselkurs wäre auch in diesem Bereich mit 8% ein klares Plus verzeichnet worden. Dabei hätten sich die verschiedenen Bereiche des Segments unterschiedlich entwickelt: Während das Komponentenbusiness währungsbereinigt stagnierte, konnte beim Geschäft mit Spritzgiesswerkzeugen zugelegt werden, heisst es. Der EBITDA sank um 3,2 Mio auf 2,8 Mio CHF.

«Deutlicher» Verlust im Gesamtjahr erwartet
Für das zweite Semester 2011 erwartet Adval Tech ein höheres Volumen als im ersten Halbjahr, ausschlaggebend für das Ergebnis 2011 werde letztlich jedoch die weitere Währungsentwicklung sein, schreibt das Unternehmen. Bleiben die relevanten Fremdwährungen auf dem aktuellen Niveau, werde das Unternehmensergebnis im zweiten Semester 2011 negativer ausfallen als im ersten, sodass für das gesamte Geschäftsjahr 2011 mit einem «deutlichen» Verlust zu rechnen ist, heisst es weiter.

Massnahmen zur Entschärfung der Standortnachteile
Aufgrund der schwierigen Situation und der entsprechend «getrübten» Aussichten für die zweite Jahreshälfte werden verschiedene Szenarien und Massnahmen zur Entschärfung der Standortnachteile geprüft. In den Schweizer Gesellschaften wollen die Firmenlenker zudem Lohnreduktionen beim Kader vornehmen. Auf Stufe Konzernleistung werden die Löhne um 6%, auf den übrigen Kaderstufen um 4 bzw. 2% gekürzt. Der Verwaltungsrat verzichtet auf 10% des Jahreshonorars. Weiter werde die Arbeitszeit um zweieinhalb Stunden pro Woche erhöht. Beide Massnahmen seien bis auf Ende Jahr befristet, heisst es weiter. (awp/mc/ps)

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