AFG schreibt 2015 hohen Verlust wegen Restrukturierung

AFG schreibt 2015 hohen Verlust wegen Restrukturierung
Alexander von Witzleben, VR-Präsident und CEO ad Interim bei Arbonia. (Foto: Arbonia)

Alexander von Witzleben, VR-Präsident und CEO ad Interim bei AFG. (Foto: AFG)

Arbon – AFG Arbonia Forster (AFG) hat im vergangenen Geschäftsjahr aufgrund der laufenden Restrukturierung einen hohen Verlust ausgewiesen. Die Verlagerung der Produktion von der Schweiz ins europäische Ausland verläuft laut Management nach Plan. Die Aktie gibt etwas ab.

Das Management des Bauausrüsters AFG ist zuversichtlich, den 2015 begonnenen Umbau bis 2018 umgesetzt zu haben. «Unsere selbstgesteckten Ziele für 2015 haben wir erreicht», sagte Verwaltungsratspräsident und ad Interim CEO Alexander von Witzleben am Dienstag in Zürich.

Die Wertberichtigungen auf Goodwill, immaterielle Anlagen und Sachanlagen in den Divisionen Gebäudetechnik und Gebäudehülle sowie in der Business Unit Spezialtüren beliefen sich auf 144,8 Mio CHF. Durch die Sonderbelastungen weist das Unternehmen auf Stufe EBIT einen Verlust von 158,4 Mio CHF aus, verglichen mit einem Gewinn von 33,4 Mio im Vorjahr. Das Konzernergebnis belief sich auf -177,1 Mio CHF, verglichen mit einem Gewinn von 15,1 Mio im Vorjahr.

Beim Umsatz hat der Bauausrüster einen Rückgang um 7,5% auf 941,4 Mio CHF ausgewiesen (währungs- und akquisitionsbereinigt -4,4%).

Hohe Abschreibungen bei Gebäudehülle
Die laufende Restrukturierung prägt auch das Bild bei den Divisionen. Der am stärksten betroffene Bereich Gebäudehülle weist ein EBIT von -122,4 Mio CHF aus und auch ohne Sondereffekte wurde ein Minus von 8,0 Mio (VJ +5,9 Mio) verbucht.

Die Gebäudesicherheit wies einen EBIT-Verlust von 17,2 Mio aus. Hier belastete der starke Franken das exportorientierte Geschäft mit Profilsystemen, während Spezialtüren einem starken Wettbewerbsdruck ausgesetzt waren. Die schwache Nachfrage nach Büro- und Gewerbebauten in der Schweiz habe zu einer Wertberichtigung bei der RWD Schlatter geführt, so AFG weiter.

Einzig Gebäudetechnik erreicht auf Stufe EBIT mit 4,4 Mio ein positives Ergebnis. Auch hier habe es grosse Herausforderungen in einzelnen europäischen Märkten gegeben, insbesondere in Russland durch die Sanktionen und Wechselkursveränderungen. Die 2014 akquirierte italienische Sabiana werde die Wettbewerbsfähigkeit der Division jedoch nachhaltig stärken und die Integration verlaufe planmässig, heisst es.

Verlagerung aus der Schweiz läuft nach Plan
AFG sei im Jahr 2015 und nach wie vor einem anhaltend starken Import- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt gewesen, heisst es weiter. Die Verlagerungen von Produktionsteilen aus der Schweiz verliefen nach Plan. In der Slowakei entstehe nach erheblichen Investitionen das modernste und eines der grössten europäischen Produktions-Kompetenzzentren für Kunststoff-Fenster.

«Wir haben bei der Restrukturierung bisher rund zwei Drittel abgeschlossen», sagte der Unternehmenschef. Dabei habe es auch eine Reihe von Problemen gegeben. «Die Verlagerung der Kunststofffensterproduktion haben wir zu abrupt gemacht. Das hat zu Lieferschwierigkeiten geführt, weil die Fertigung bei Slovaktual nicht schnell genug hochgefahren werden konnte. Das werden wir bei der Verlagerung aus Villeneuve anders machen und die Produktion länger aufrecht erhalten», so von Witzleben.

Der Verlagerungsprozess der Produktion von Holz- und Holz/Aluminium-Fenster von Altstätten in das Produktionswerk der im vergangenen Sommer übernommenen deutschen Wertbau nach Langenwetzendorf werde voraussichtlich Ende 2017 abgeschlossen sein.

Dividendenfähigkeit ab 2018 erwartet
Für 2016 rechnet die Konzernleitung mit einem Konzernumsatz von rund 970 Mio CHF. Auf der Ergebnisseite wird von einem leicht höheren EBITDA im Vergleich zu 2015 ausgegangen. Die Ziele für 2018 mit einem Umsatz von mehr als 1 Mrd CHF und einem EBITDA von über 100 Mio werden bestätigt. Dadurch sollte voraussichtlich ab 2018 die Basis für die Dividendenfähigkeit wiederhergestellt sein, heisst es weiter.

Die Verluste auf Stufe EBIT und Reinergebnis fielen leicht höher aus als von den Analysten erwartet. Demgegenüber übertraf jedoch auch das bereinigte Ergebnis die Prognosen leicht. Die Aktie notiert am Montagnachmittag 1,0% schwächer bei 10 CHF. (awp/mc/upd/ps)

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