Aktienfokus: Nestlé nach Jahreszahlen deutlich im Minus

Aktienfokus: Nestlé nach Jahreszahlen deutlich im Minus

Zürich – Die Namenaktien von Nestlé sind am Donnerstag markant tiefer in den regulären Handel gestartet. Mit dem für das Geschäftsjahr 2012 veröffentlichten Ergebnis verfehlt das Westschweizer Nahrungsmittelunternehmen die Konsensschätzungen beim organischen Wachstum, war auf den anderen Ebenen aber ziemlich genau auf dem Durchschnittswert der Schätzungen. Die Firmenverantwortlichen rechnen für 2013 mit einem weiterhin schwierigen Umfeld, bestätigen aber das Nestlé-Modell auch für das laufende Jahr. Händler erwarten auch Gewinnmitnahmen nach den starken Kursavancen seit Jahresbeginn.

Um 09.30 Uhr notieren Nestlé Namen um 2,1% tiefer auf 63,15 CHF, im bisherigen Tief wurden gar nur 62,80 CHF bezahlt. Der Gesamtmarkt (SMI) leidet unter den Nestlé-Abgaben und verliert entsprechend 0,2%. Von den 30 wichtigsten Titel stehen aber nur rund 10 im Minus, 20 legen zu.

In Analystenkreisen wird das vorliegende Ergebnis zwar als solide bezeichnet, wenn auch das organische Wachstum etwas «soft» ausgefallen sei. Das organische Wachstum im vierten Quartal sei mit 5,3% im Vergleich zum Konsens von 5,7% unter den Erwartungen ausgefallen und dürfte der Grund für die Abgaben sein, meinte ein Analyst. Die Zone AOA, die im dritten Quartal enttäuscht habe, sei mit +8,8% im vierten Quartal im Vergleich zum dritten Quartal (+7,2%) zwar wieder besser gewachsen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Positiv könnten dagegen die Angaben zum operativen Cash Flow aufgenommen werden, meinte er weiter.

ZKB schätzt Resultat als «neutral bis leicht negativ» ein
Bei der ZKB heisst es, das Ergebnis sei ziemlich genau wie vom Markt erwartet ausgefallen mit einem leicht unter den Erwartungen liegendem organischen Umsatzwachstum, aber einem leicht über den Erwartungen liegenden Reingewinn. Das organische Umsatzwachstum sei mit 5,9% im Gesamtjahr und mit 5,5% im vierten Quartal (Q4 ZKB 5,8%) leicht unter den Erwartungen ausgefallen, allerdings sei auch die Vorjahresbasis hoch gewesen. Gegenüber dem dritten Quartal (5,1%) sei immerhin die erhoffte Beschleunigung gelungen. Es dürfte kaum zu grösseren Gewinnrevisionen beim Konsens kommen, meint die Bank denn auch und schätzt das Resultat entsprechend als «neutral bis leicht negativ» ein.

«Appetitlicher Zahlensatz»
Die Bank Notenstein spricht von einem «appetitlichem Zahlensatz», allerdings seien die hohen Erwartungen beim organischen Wachstum nicht ganz erfüllt worden. Insbesondere in Asien sieht Notenstein weiter Wachstumsschwierigkeiten. Dass auch im problembehafteten Europa immer noch Umsatzzuwächse verzeichnet werden konnten, sei hingegen erfreulich. Nestlé scheine hier offensichtlich mit den richtigen Produkten präsent zu sein, um auch in einem schwierigen Umfeld bestehen zu können.

Für die Bank Vontobel liegt der Abschluss ebenfalls im Rahmen der Erwartungen. Die Analysten heben insbesondere den dank der positiven Entwicklung des Umlaufvermögens stark ausgefallen Cash Flow hervor. Als enttäuschend wird dagegen die vorgeschlagene Dividendenerhöhung bezeichnet. (awp/mc/ps)

 

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