Arbeitslosenquote steigt im Januar auf 3,8 %

Arbeitslosenquote steigt im Januar auf 3,8 %

Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz hat sich im Januar 2016 gegenüber dem Vormonat erneut erhöht, ebenso die entsprechende (unbereinigte) Quote. Wie üblich in den Wintermonaten, ist aber ein grosser Teil des Anstiegs saisonal bedingt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hält entsprechend an seiner Prognose für die Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2016 fest.

Gemäss den am Dienstag vom Seco veröffentlichten Zahlen waren Ende Januar 163’644 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. Das waren 5’015 oder 3,2% mehr als im Vormonat, gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl um rund 12’700 Personen bzw. 8,4%.

Die Arbeitslosenquote stieg damit gegenüber dem Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8%. Ein solch hoher Wert wurde letztmals im März 2010 erreicht. Der saisonbereinigte Wert stagnierte im Januar bei 3,4%. Diese Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen. Von AWP befragte Ökonomen hatten für die Arbeitslosenquote einen Wert von 3,7% bis 3,8% bzw. saisonbereinigt von 3,4% bis 3,5% prognostiziert.

Vier Fünftel des Anstiegs saisonal bedingt
Wie Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, in einer Telefonkonferenz sagte, gab es bei den Januar-Zahlen «keine Überraschungen». Etwa 80% des Anstiegs der rund 5’000 Personen im Januar sei saisonbedingt gewesen, aufgrund vor allem der geringeren Bautätigkeit im Winter. Nur etwa 1’000 Personen seien konjunkturbedingt im Januar zusätzlich arbeitslos geworden.

Im Dezember sei der saisonal bedingte Anstieg mit über 90% zwar noch etwas höher gewesen, so Zürcher. Insgesamt sei die Entwicklung aber relativ linear verlaufen. Im Januar 2015, also genau vor einem Jahr, lag die Zahl der Arbeitslosen bei gut 150’000, d.h. pro Monat wurden rund 1’000 Personen zusätzlich arbeitslos.

Prognose von 3,6 % im Jahresdurchschnitt bestätigt
Entsprechend den Zahlen bleibt das Seco auch bei seiner (bisherigen) Prognose eines Jahresdurchschnitts für die Arbeitslosigkeit von 3,6% für das Gesamtjahr 2016. Im Februar oder März dürften dabei bei den nicht-bereinigten Zahlen der Höhepunkt erreicht werden, danach sollten die Zahlen wieder sinken. Zürcher will nicht ausschliessen, dass im Höhepunkt eine 4 vor dem Komma stehen wird. Bei den saisonbereinigten Zahlen geht der Seco-Verantwortliche von einem Anstieg bis zur Jahresmitte und einem anschliessenden Rückgang aus.

Man sei mit dieser Prognose nicht besonders optimistisch, wie man angesichts der Befürchtungen nach dem Frankenschock im vergangenen Januar und den diversen Hiobsbotschaften von der Jobfront in den letzten Monaten meinen könnte, so Zürcher. Der durchschnittliche Anstieg von 3,3% im Durchschnitt 2015 auf 3,6% dieses Jahr entspreche 20’000 zusätzlichen Arbeitslosen und sei somit «kein besonders optimistisches Szenario».

Jugendarbeitslosigkeit im Januar leicht angestiegen
Auch bei den einzelnen Kategorien gab es im Januar keine besonderen Überraschungen. Etwas überraschend sei, so Zürcher, am ehesten die stabile oder gar leicht verbesserte Entwicklung im Tessin, spreche man doch immer von den sehr schwierigen Bedingungen im südlichen Teil der Schweiz.

Insgesamt wurden im Januar 2016 222’751 Stellensuchende registriert, 2’542 mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl um 16’613 Personen oder 8,1%. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich derweil um 1’358 auf 9’391 Stellen.

Im November 2015 – neuere Zahlen liegen nicht vor – waren ausserdem 6’349 Personen und damit 6,2% mehr als im Vormonat von Kurzarbeit betroffen. Die Anzahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 48 Einheiten auf 611. Auch dies sollte man laut Zürcher «nicht überinterpretieren», der Anstieg dürfte keine besondere Bewandtnis haben.

Die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten, belief sich – ebenfalls im November – auf 3’112 (Oktober: 2’544). (awp/mc/pg)

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