Arbeitsmarkt: Weiter Zurückhaltung bei den Arbeitgebern

Arbeitsmarkt: Weiter Zurückhaltung bei den Arbeitgebern

Zürich – Den Ergebnissen des Manpower Arbeitsmarktbarometers Schweiz für das 3. Quartal 2012 zufolge rechnen 6 % der 753 befragten Arbeitgeber mit einer Zunahme ihrer Personalbestände, während 9 % einen Rückgang und 85 % keine Veränderung erwarten. Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose beträgt zum dritten Mal in Folge 0 %. Im Jahresvergleich sinkt der Wert um 7 Prozentpunkte.

„Trotz der Unsicherheiten in der Eurozone und dem auf den Banken lastenden Druck zeigt sich der Schweizer Arbeitsmarkt seit Jahresbeginn stabil.“, erklärt Urs Schüpbach, Generaldirektor von Manpower Schweiz.

Espace Mittelland mit positiven Werten – Zürich als Schlusslicht
Zwei der sieben untersuchten Regionen weisen für das 3. Quartal 2012 positive Netto-Arbeitsmarktprognosen auf. Den höchsten Wert verzeichnet das Espace Mittelland (+11 %), welches auch die grössten Zunahmen im Quartals- und Jahresvergleich (5 bzw. 9 Prozentpunkte) aufweist. Schlusslicht ist die Region Zürich (-9 %), welche ihr schwächstes Ergebnis seit Einführung der Studie in der Schweiz im 3. Quartal 2005 und die erheblichsten Verluste im Quartals- und Jahresvergleich (9 bzw. 21 Prozentpunkte) meldet.

Die Netto-Arbeitsmarktprognose ist in der Genferseeregion (-4 %) zum dritten Mal in Folge negativ und sinkt im Vergleich zum Vorquartal (3 Prozentpunkte) und zum Vorjahr (6 Prozentpunkte). Das Tessin (+3 %) hingegen meldet nach drei Quartalen erstmals wieder ein positives Ergebnis. „Das normalerweise sehr dynamische Ergebnis der Region Zürich wird zweifellos von den aktuellen Schwierigkeiten im Bankensektor beeinträchtigt“, betont Urs Schüpbach.

Tiefste Arbeitsmarktprognose im Baugewerbe
Die Arbeitgeber in sechs der zehn analysierten Wirtschaftszweige rechnen im 3. Quartal 2012 mit einem Anstieg ihrer Beschäftigtenzahlen. Den höchsten Wert verzeichnet der Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen (+13 %), welcher auch den grössten Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich aufweist (19 bzw. 14 Prozentpunkte). Die tiefste Netto-Arbeitsmarktprognose wurde im Baugewerbe (-15 %) gemessen, der Sektor verzeichnet sein niedrigstes Ergebnis seit Einführung der Studie im Juni 2005 und die grössten Werteinbussen im Quartals- und Jahresvergleich (19 bzw. 21 Prozentpunkte).

Optimistischer sind die Arbeitgeber im Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungssektor (+7 %), der Sektor verzeichnet einen Anstieg (7 Prozentpunkte) im Quartalsvergleich, obwohl im Jahresvergleich ein Rückgang (9 Prozentpunkte) gemessen wurde. Urs Schüpbach kommentiert: „Das Ergebnis im Baugewerbe scheint vor dem Hintergrund eines dynamischen Immobilienmarkts paradox. Es spiegelt jedoch die Besorgnis der Arbeitgeber dieses Sektors wider, in dem strukturelle Probleme wie der intensive Wettbewerb unter den immer zahlreicher werdenden Bauunternehmen und der Mangel an qualifizierten Bauleitern und Ingenieuren zunehmen. Das frostige Winterwetter im 1. Quartal führte zu einer Zwangspause auf vielen Baustellen und folglich zu zeitlichen Verzögerungen, die sich auch auf die Beschäftigungsaussichten auswirkten.“

Arbeitsmarktprognosen in der Region EMEA
In der EMEA-Region rechnen die Arbeitgeber in 15 der 23 untersuchten Länder mit einem Anstieg ihrer Personalbestände, in sieben Ländern gehen sie von einem Rückgang aus, in einem Land, nämlich der Schweiz, liegt die Netto-Arbeitsmarktprognose für das 3. Quartal 2012 bei 0 %. Im Quartalsvergleich melden acht Länder einen Anstieg, neun einen Rückgang und sechs keine Veränderung ihrer Werte. Im Jahresvergleich sinken die Ergebnisse in 17 Ländern und steigen in vier an. Die stärksten Werte der Region verzeichnen die Türkei (+27 %), Israel (+17 %) und Bulgarien (+13 %). Während die schwächsten Werte in Griechenland (-13 %), Spanien (-6 %) und Irland (-6 %) gemessen wurden. In drei Schweizer Nachbarländern, Österreich (+7 %), Frankreich (+2 %) und Deutschland (+1 %), sind die Werte positiv, während Italien (-2 %) ein negatives Ergebnis verzeichnet.

Weltweite Beschäftigungsaussichten: Nur Europa negativ
Weltweit verzeichnen 33 der 41 untersuchten Länder und Hoheitsgebiete positive Beschäftigungsaussichten für das 3. Quartal 2012. Die höchsten Werte weltweit verzeichnen Indien (+50 %), Taiwan (+37 %), Brasilien (+31 %), die Türkei (+27 %) und Singapur (+23 %). Die einzig negativen Werte weltweit wurden in Europa gemessen. Im Quartalsvergleich sinken die Werte in 16, im Jahresvergleich in 26 Ländern. (Manpower/mc/pg)

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