Aussenhandel im Mai stark rückläufig

Aussenhandel im Mai stark rückläufig
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat sich im Mai in beiden Verkehrsrichtungen stark rückläufig entwickelt. Die Ausfuhren sanken um 11,0% (real: -2,3%) auf 15,5 Mrd CHF und die Einfuhren um 17,0% (real: -12,4%) auf 12,0 Mrd. Der Mai 2015 umfasste jedoch gleich zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahr. Bereinigt sanken die Exporte noch um 0,8% (real: +8,9%) und die Importe um 7,4% (real: -2,4%).

Während die Exportgüterpreise um 8,9% zurückgingen, verbilligten sich die Importwaren um 5,2%. Die Handelsbilanz wies insgesamt einen Überschuss von 3,43 Mrd CHF auf, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.

Im Mai lagen zwei Drittel der Exportbranchen im Minus. Um die zwei «fehlenden» Arbeitstage angepasst, hätten nur drei der zehn erfassten Branchen den Umsatz erhöht, so die Uhren (+1%) sowie Bijouterie und Juwelierwaren (+25%).

Exporte nach Europa brechen ein
Den Arbeitstageffekt unberücksichtigt entwickelten sich die Ausfuhren in allen Absatzmärkten rückläufig, einzig nach Asien (+1%) nahmen sie leicht zu. Das Plus erklärt sich durch die Lieferungen nach Japan (+37%), demgegenüber seien die Uhrenexporte nach Hongkong eingebrochen.

Vor allem gingen aber die Lieferungen nach Europa (-17%; EU: -16%) markant zurück. Gemäss EZV brachen die Exporte mit sämtlichen wichtigen europäischen Handelspartnern ein: in die Niederlanden um einen Drittel, nach Spanien und Österreich um einen Viertel, nach Deutschland, ins Vereinigte Königreich und nach Frankreich zwischen 14 und 16%. Um mehr als einen Drittel schrumpften zudem die Ausfuhren nach Russland.

Nach Nord- und Lateinamerika sank der Güterabsatz um 8 resp. 7%, wobei v.a. jener der Chemisch-Phamazeutischen Industrie in den USA und in Mexiko zurückgegangen sei. Nach Brasilien erhöhten sich die Ausfuhren indes um knapp 26%. Das grösste Minus erlitten die Exporte nach Afrika (-21%) und Ozeanien (-20%).

Uhrenexporte sinken im Mai um deutliche 8,9%
Die Uhrenexporte haben sich im Monat Mai 2015 stark rückläufig entwickelt und liegen nun nach fünf Monaten – zumindest nominal – nicht mehr in der Pluszone. Nominal nahmen die Uhrenausfuhren im Berichtsmonat um 8,9% auf 1,71 Mrd CHF ab, während sie real gegenüber dem Vorjahr um 5,0% zurückgegangen sind, wie weiter den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der EZV zu entnehmen ist. Allerdings gilt es auch hier zu beachten, dass der Berichtsmonat im laufenden Jahr zwei Arbeitstage weniger als der Mai im Vorjahr zählt.

Nach fünf Monaten sind die Exportdaten für die Schweizer Uhrenindustrie nominal mit -0,3% leicht auf 8,65 Mrd CHF gesunken. Real weisen die Ausfuhren noch ein Plus von 1,8% aus. Für den Monat April 2015 hatte die EZV einen leichten realen Anstieg von 1,1% und nominal ein kleines Minus von 0,8% gemeldet. Im März 2015 waren die Uhrenexporte, nach einem zunächst verhaltenen Start in das neue Jahr, mit nominal 6,3% und real gar 9,7% stark gewachsen.

Importe sinken auf breiter Front
Auf der anderen Seite sanken auch die Einfuhren in die Schweiz drastisch. Allen voran die Importe von Konsumgütern schrumpften um 19%. Dabei seien zwei Drittel des Rückgangs auf Arzneiwaren zurückzuführen. Die Einfuhren der übrigen Bereiche – mit Ausnahme der Uhren (+22%; Reimporte) – sanken zwischen 6% (Personenautomobile) und 26% (Unterhaltungselektronik). Um 15% verminderten sich die Bezüge von Rohstoffen und Halbfabrikaten.

Aus allen Weltregionen bezog die Schweiz weniger Güter, mit Ausnahme von Latein- und Nordamerika (+1 resp. +5%). Die Importe aus Afrika halbierten sich derweil, während jene aus Asien um einen Fünftel abnahmen. Auch aus Europa bzw. der EU (-17%) kamen weniger Güter. So schrumpften die Importe aus Österreich um 43%, jene aus Irland um einen Drittel und aus dem Vereinigten Königreich um 20%. Mit Deutschland (-18%) ergab sich der grösste Minusbetrag von 0,8 Mrd CHF; Italien verlor 13%.

In den ersten fünf Monaten 2015 bzw. von Januar bis Mai sanken die Exporte um 4,2% auf 82,2 Mrd CHF (real -2,0%) und die Importe um 7,4% auf 68,0 Mrd (real -1,8%). Dies ergibt einen Überschuss in der Handelsbilanz für diese Periode von 14,23 Mrd CHF. (awp/mc/ps)

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