Axpo schreibt weitere 1,2 Milliarden Franken ab

Axpo schreibt weitere 1,2 Milliarden Franken ab
Axpo-CEO Andrew Walo.

Axpo-CEO Andrew Walo.

Baden – Axpo wird auch im Geschäftsjahr 2014/15 einen Verlust schreiben. Der Stromkonzern muss nämlich erneut einen Milliardenabschreiber vornehmen. Axpo muss voraussichtlich den Wert seiner in- und ausländischen Kraftwerke sowie der Energiebezugsverträge mit französischen Atomkraftwerken um 1,2 Mrd CHF nach unten korrigieren, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Damit hat der Stromkonzern seit 2011 Wertberichtigungen von insgesamt 3,7 Mrd CHF vornehmen müssen.

Grund dafür sind wie in den vorangegangenen Jahren auch diesmal die weiter gesunkenen Grosshandelspreise im europäischen Stromhandel und der starke Franken. Da sich der Schweizer Grosshandelspreis für Strom aus dem deutschen Börsenpreis und dem aktuellen Euro-Franken-Wechselkurs ableite, schlage der zu erwartende Umsatzeinbruch unmittelbar auf den Wert des Kraftwerksparks durch, schreibt der Stromkonzern in seiner Mitteilung.

Nullrunde für Axpo-Kantone
In Zahlen geht die Axpo derzeit im Ende September endenden Geschäftsjahr von einem Umsatzeinbruch von 15% aus. Dies drückt den Stromkonzern voraussichtlich auch in die roten Zahlen. Das Unternehmensergebnis werde aufgrund der Abschreibungen negativ ausfallen, heisst es weiter. Damit werden wohl die Kantone auch diesmal auf eine Dividendenzahlung verzichten müssen.

Aufgrund von Wertberichtigungen hat Axpo schon für das letzte Geschäftsjahr keine Dividende ausbezahlt. Für 2013 entrichtete Axpo den Kantonen insgesamt 74 Mio CHF. Die voraussichtlich erneute Streichung einer Dividende kommt dabei nicht überraschend.

Axpo-Präsident Robert Lombardini hat bereits vor einem Jahr durchblicken lassen, dass für dieses und das nächste Geschäftsjahr die Auszahlung an die Kantone nicht gesichert sei. Die Axpo ist direkt und indirekt über Beteiligungen von Elektrizitätswerken in vollständigem Besitz von insgesamt acht Kantonen.

Operativ im Plus
Ohne die Wertberichtigungen hätte der Stromkonzern auch im zweiten Halbjahr schwarze Zahlen geschrieben, wie Antonio Sommavilla auf Anfrage sagte. «Operativ ist Axpo solide unterwegs.» Im ersten Halbjahr hat der Stromkonzern noch einen Gewinn von 429 Mio CHF geschrieben. Der Umsatz reduzierte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 14% auf 3,07 Mrd CHF.

Der erneute Abschreiber stellt dabei auch keine Gefahr für die Bilanz des Energieunternehmens dar. Mit einem Ende März ausgewiesenen Eigenkapital von 7,8 Mrd CHF kann das Unternehmen einen Milliardenabschreiber verkraften. Der Wert aller Sachanlagen, immateriellen Anlagen und Beteiligungen an Kraftwerken betrug Ende des letzten Geschäftsjahrs 7,4 Mrd. Gegenüber dem Vorjahr hat sich aufgrund dieser Wert aufgrund des Abschreibers rund 1 Mrd verringert. (awp/mc/upd/ps)

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