BVZ verdient 2015 weniger

BVZ verdient 2015 weniger
Gornergrat Bahn. (Foto: BVZ Holding)

Gornergrat-Bahn mit Ertragszuwachs auf 24,7 Mio Franken. (Foto: BVZ Holding)

Brig – Das Bahn- und Touristikunternehmen BVZ Holding hat im Geschäftsjahr 2015 den Ertrag leicht gesteigert. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen indes weniger als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 11,00 CHF je Aktie erhalten. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Management zuversichtlich. Im Verwaltungsrat kommt es zudem zu einer Änderung.

Der Gesamtertrag stieg 2015 um 1,8% auf 139,4 Mio CHF, wie die Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Davon stammten 31,9 (VJ 31,7) Mio aus Abgeltungen durch die öffentliche Hand. Der Mehrertrag resultierte hauptsächlich aus den Geschäftsfeldern Gornergrat und Mobilität.

Höhere Aufwendungen wegen Investitionen
Überproportional zum Umsatz nahm der Personal- und Betriebsaufwand zu, der um 4,0% auf 107,1 Mio stieg. Die Zunahme ist gemäss Mitteilung auf den Angebotsausbau zwischen Fiesch und Zermatt sowie auf höhere Belastungen aus der Investitions- und Projektrechnung zurückzuführen. Die zusätzlichen Aufwendungen führten wie vom Unternehmen erwartet zu einem Rückgang beim Betriebsergebnis (EBIT) um 3,1% auf 12,9 Mio. Die EBIT-Marge sank somit auf 7,8% von 8,2% im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein um 5,1% auf 7,8 Mio gesunkener Reingewinn.

Im grössten Geschäftsfeld Mobilität nahm der Ertrag (ohne Abgeltungen) um 0,7% auf 54,4 Mio CHF zu. Der im Dezember 2014 eingeführte Halbstundentakt der Matterhorn Gotthard Bahn zwischen Fiesch und Zermatt habe zu einer Frequenzsteigerung im Regionalverkehr beigetragen und zu einer Ertragssteigerung beim Regionalverkehr um 2,7% auf 47,2 Mio geführt, heisst es weiter. Auch der Güterverkehr erzielte mit 1,8 Mio höhere Einnahmen (+4,1%). Die Entwicklung der Autotransporte war wegen war wegen der temporären Schliessung der Schöllenenschlucht zwischen Andermatt und Göschenen rückläufig. Der Ertrag nahm um knapp 15% auf 5,5 Mio ab.

Die Geschäftsfeld Gornergrat-Bahn verbuchte einen Ertragszuwachs um 5,9% auf 24,7 Mio CHF. Hier habe sich die intensivierte Marktbearbeitung sowie die Positionierung des Gornergrats als Ganzjahresdestination ausbezahlt. Im Geschäftsfeld Glacier Express wurde dagegen ein Ertragsrückgang um 2,6% auf 10,0 Mio verzeichnet.

Liegenschafts-Portfoliowert gestiegen
Im Immobilienportfolio nahmen die Einnahmen um 0,6% auf 4,9 Mio CHF zu. Der Portfoliowert der Liegenschaften erhöhte sich um 3,8 Mio auf 91,6 Mio.

Die BVZ Holding ist mit 34% an der Matterhorn Terminal Täsch AG und mit rund 22% an der Zermatt Bergbahnen AG beteiligt. Beide Gesellschaften hätten ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich, heisst es weiter. Der Finanzertrag im Geschäftsfeld Beteiligungen erhöhte sich um rund 22% auf 0,71 Mio.

Wachstum im laufenden Jahr erwartet
Mit Blick nach vorne falle der Ausblick auf 2016 trotz der nach wie vor bestehenden Herausforderungen durch schwache Währungen in wichtigen Märkten zuversichtlich aus, schreibt die BVZ Holding. Bei der Gornergrat Bahn rechnet das Management gemäss Unterlagen zur Bilanzmedienkonferenz mit einer Wiederholung des Ergebnisses von 2015 und beim Glacier Express wird ein leichtes Wachstum trotz schwierigem Umfeld in Europa und Ungewissheiten in Asien erwartet. Beim Regionalverkehr wird von einer Fortsetzung des «soliden Wachstums» und beim Autoverlad mit einer Rückkehr auf ein Ergebnis der Jahre 2013 und 2014 ausgegangen.

Ein besonderes Augenmerk legt die Gesellschaft im laufenden Jahr auf den Glacier Express, der als internationales Premiumprodukt neupositioniert werden soll. Erste Massnahmen sollen vom gemeinsamen Projektteam von Rhätischer Bahn (RhB) und Matterhorn Gotthard Bahn (MGBahn) in der zweiten Jahreshälfte 2016 präsentiert und bereits umgesetzt werden.

Patrick Z’Brun als VR-Mitglied vorgeschlagen
Im weiteren gab der Verwaltungsrat eine Mutation im Aufsichtsgremium bekannt. Beat Abgottspon, seit 2009 Mitglied des Verwaltungsrates, hat seine Demission auf die Generalversammlung vom 14. April 2016 erklärt. Als sein Nachfolger wird Patrick Z’Brun vorgeschlagen. Z’Brun ist 2008 Inhaber des Weinguts Vins des Chevaliers. Davor war in verschiedenen Führungspositionen tätig, unter anderem von 2005 bis 2007 als Geschäftsführer von Synthes Raron. (awp/mc/pg)

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