Schweiz will Zusammenarbeit mit Russland verstärken

Schweiz will Zusammenarbeit mit Russland verstärken

Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey.

Genf  – Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hofft auf eine engere Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Russland. Dies sagte sie nach einem Treffen mit dem russischen Premierminister Wladimir Putin am Rande der 100. Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf.

«Wir müssen noch in einigen Dossiers Fortschritte machen», erklärte Calmy-Rey nach dem Treffen vor den Medien. Sie hoffe auf eine verstärkte Zusammenarbeit im Finanz- und Energiesektor, in der Forschung sowie im Gesundheitswesen. Die Bundespräsidentin begrüsste die «exzellenten Handelsbeziehungen» mit einem «Zielland des Schweizer Aussenhandels». Gemäss dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erhöhten sich 2010 die Importe aus Russland um 41% auf ein Volumen von rund 1 Mrd Franken und die Exporte nach Russland um 26% auf rund 2,7 Mrd CHF.

Laufende Verhandlungen über Freihandelsabkommen
Die schweizerischen Investitionen in Russland umfassten 2009 laut EDA 6,2 Mrd CHF – dies entspricht 75’000 Arbeitsplätzen. Calmy-Rey erinnerte daran, dass beide Länder im Januar Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen im Rahmen der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) aufgenommen hätten. Die Bundespräsidentin sprach auch die Beitrittsverhandlungen Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) an, bei denen die Schweiz eine Vermittlerrolle spielt. Laut Diplomaten wird die Schweiz demnächst grünes Licht für einen russischen Beitritt geben können.

Putin ebenfalls für engere Beziehungen
Die EDA-Vorsteherin erwähnte weiter die gespannte Situation im Südkaukasus und die Zusammenarbeit zwischen Russland und Georgien. Sie äusserte den Wunsch, dass die olympischen Winterspiele im russischen Sotschi von 2014 einen positiven Effekt auf die Stabilisierung der Region haben werde. Russlands Premier Wladimir Putin sprach sich ebenfalls für engere Beziehungen zwischen Russland und der Schweiz aus. Zudem dankte er der Schweiz für ihre Vermittlerrolle im Kaukasus-Konflikt.(awp/mc/ss)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert