CH-Landwirtschaft: Direktzahlungen für 1,022 ha 2017

CH-Landwirtschaft: Direktzahlungen für 1,022 ha 2017

Bern –  Im vergangenen Jahr wurden insgesamt für 1,022 Millionen ha Direktzahlungen ausgerichtet. Davon sind rund 270’000 ha offene Ackerflächen, 21’000 ha Dauerkulturen wie z.B. Reben und Obstanlagen und 731’000 ha Grünland. Die Flächen der Acker- und Dauerkulturen nahm seit 2014 um 3’000 ha zu und dies zeigt, dass die spezifischen Beiträge zur Versorgungssicherheit wie beabsichtigt gewirkt haben. Der Flächenrückgang bei den direktzahlungsberechtigten Flächen beträgt seit 2013 zudem knapp unter 1’000 ha pro Jahr, womit das Ziel gerade erreicht wird. Nach vier Jahren Direktzahlungssystem der Agrarpolitik 14-17 kann eine positive Bilanz gezogen werden: Die Landwirtinnen und Landwirte haben sich auf die neuen Instrumente ausgerichtet und die meisten Ziele des Direktzahlungssystems wurden erreicht. Weitere Fortschritte müssen bei der Reduktion der Umweltbelastungen erzielt werden. Dies geht aus der Mitteilung des Bundesamtes für Landwirtschaft hervor. 

Die Biodiversitätsförderflächen (BFF) im Talgebiet liegen mit 77’000 ha deutlich über dem Ziel von 65’000 ha. Die Landwirtinnen und Landwirte bewirtschaften heute 40 Prozent aller BFF als hohe Qualität und 75 Prozent sind vernetzt. Zweimal in den vergangenen vier Jahren hatte der Bundesrat die Beitragsansätze für Flächen mit hoher Qualität zu Lasten der tiefen Qualität erhöht, um das Ziel eines Anteils von mindestens 40 Prozent zu erreichen.

Tierwohlprogramm noch nicht ganz erreicht
Die Beteiligung im Tierwohlprogramm regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS) steigt seit 2014 kontinuierlich. 2017 erhielten 76 Prozent aller Nutztiere regelmässigen Auslauf. Das Ziel von 80 Prozent über alle Tiere ist somit noch nicht ganz erreicht, insbesondere bei Kälbern und Aufzuchtvieh besteht noch Potenzial. Bei Milch- und Mutterkühen hingegen werden bereits 85 Prozent respektive 93 Prozent nach den Vorschriften von RAUS gehalten.

25% mehr biologische Anbauflächen
Die Kantone setzen seit 2017 in der ganzen Schweiz flächendeckend Projekte zur Erhaltung und Förderung der Landschaftsqualität um. Auch die Anreizprogramme zur Reduktion der Umweltbelastungen konnten stark ausgebaut werden. So sind von 2014 bis 2017 die Ausgaben für Ressourceneffizienzmassnahmen um 27% und fürs Extensoprogramm von Ackerkulturen um 7% gestiegen. Um rund 25% haben die Flächen und damit die Ausgaben für den biologischen Landbau zugenommen. Ende 2017 waren alle angekündigten Instrumente aus der Agrarpolitik 14-17 eingeführt. Im vergangenen Jahr traten als letztes die Hangbeiträge in der Talzone sowie höhere Beiträge für Flächen mit mehr als 50 Prozent Hangneigung in Kraft. Im Rahmen des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel sollen die Risiken halbiert werden. Seit 2018 sind neue Anreizprogramme für den Verzicht oder Teilverzicht auf Pflanzenschutzmittel bei Zuckerrüben, Obst und Reben in Kraft. Für weitere Ackerkulturen ist ein analoges Anreizprogramm ab 2019 vorgesehen. Die Umweltbelastung muss in den nächsten Jahren weiter reduziert werden.

Das BLW liess im Bereich Direktzahlungen die Programme Landschaftsqualität und graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) evaluieren. Zu ersterem wurde festgestellt, dass es ein wirksames Instrument für die Erhaltung und Förderung Landschaft sei. Optimiert werden kann die Koordination mit anderen landschaftsrelevanten Programmen. Für GMF wurde die ungenügende Kontrollierbarkeit als Schwachpunkt festgestellt. Das Programm wirkt jedoch einem zunehmenden Kraftfutterverbrauch entgegen.  (BLW/mc/cs)

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