Clariant verbessert im 2. Quartal den Reingewinn

Clariant verbessert im 2. Quartal den Reingewinn

Clariant-CEO Hariolf Kottmann (Foto: Clariant)

Muttenz – Der Chemiekonzern Clariant ist im zweiten Quartal 2013 profitabel gewachsen. Das Unternehmen hat sich nach eigener Einschätzung in einem heterogenen Wirtschaftsumfeld «solide» entwickelt, die Unsicherheiten in den Schwellenländern hätten jedoch zugenommen. Die Basler bestätigen ihren Ausblick für das laufende Jahr und darüber hinaus.

Clariant erwirtschafte in den Monaten April bis Juni mit den fortgeführten Aktivitäten einen um 1% höheren Umsatz von 1,54 Mrd CHF. Das Wachstum in Lokalwährungen (LW) lag bei 2% und resultierte vor allem aus höheren Volumina. Der negative Währungseffekt von 1% sei hauptsächlich der Abwertung des brasilianischen Real, des japanischen Yen sowie der indischen Rupie zuzuschreiben.

Vor Einmaleffekten stiegen der EBITDA mit +6% auf 211 Mio und der EBIT mit +7% auf 144 Mio CHF überproportional. Die EBITDA-Marge vor Sondereffekten lag bei 13,7% und somit über dem Wert des letzten Jahres (13,1%). Einen positiven Effekt auf die Bruttomarge (29,3%) hätten die um 2% gesunkenen Rohstoffkosten gehabt, derweil blieben die Verkaufspreise unverändert.

Konzerngewinn von 71 Mio Franken
Nach Einmalkosten von 31 Mio CHF verbesserte sich der Konzerngewinn dank niedrigerer Finanzierungskosten auf 71 Mio. Im Vorjahr hatte der Überschuss noch 55 Mio betragen. Damit wurden die Analysten-Prognosen (AWP-Konsens) etwas übertroffen. Im nicht-weitergeführten Geschäft schrieb Clariant einen Umsatz von 541 Mio CHF und einen Gewinn von 8 Mio.

Cashflow-Generierung besitzt hohe Priorität
Der Aufbau von Lagerbeständen führte zu einem Barmittelabfluss von 41 Mio CHF, verglichen mit minus 3 Mio im Vorjahr. Die Cashflow-Generierung habe aber weiter hohe Priorität, betont Clariant. Im zweiten Halbjahr werde sie sich voraussichtlich verbessern, da sowohl die Lagerbestände als auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückgehen würden.

Die Nettoverschuldung erhöhte sich folglich auf 1,945 Mrd CHF, gegenüber 1,789 Mrd Ende 2012, sei aber auch durch die erfolgte Ausschüttung an die Aktionäre bedingt. Der Verschuldungsgrad blieb praktisch unverändert bei 66%, gegenüber 67% zum Jahresende 2012.

Heterogene Regionen und Bereiche
Das Geschäftsumfeld, in dem Clariant tätig ist, habe sich in den vergangenen Monaten nicht wesentlich geändert, heisst es weiter. Im Geschäftsbereich Care Chemicals sei es dank eines soliden Wachstums in allen Segmenten zu einem Zuwachs von 8% in Lokalwährungen gekommen. Natural Resources verzeichnete ein Umsatzplus von 6%; der Zuwachs bei Oil Services sei die durch strukturelle Schwierigkeiten bedingte anhaltende Schwäche bei Water Treatment mehr als ausgeglichen worden.

Bei Catalysis & Energy habe die Geschäftsaktivität des Teilbereichs Catalysts vom ersten und zum zweiten Quartal entsprechend dem normalen saisonalen Muster zugenommen. Den Umsatzrückgang von 7% erklärt Clariant mit einer ungewöhnlich hohen Vergleichsbasis sowie einem Preisrückgang bei unedlen Metallen und seltenen Erden. Die Margen hätten indes nicht darunter gelitten. Im Geschäftsbereich Plastics & Coatings blieben die Umsätze unverändert.

Mit Blick auf die einzelnen Regionen erreichte Clariant in Lateinamerika ein Wachstum von 17%, während die Region Asien/Pazifik stagnierte. Die Wachstumsrate in Europa (+2%) und Nordamerika (0%) war unverändert bis marginal höher. Die Region Naher Osten & Afrika (-10%) fiel angesichts des schwachen Water Treatment-Geschäfts und hoher Vergleichszahlen bei Catalysts auf ein niedriges Niveau.

Ausblick bestätigt
Der zuletzt Ende Juni bekräftigte Ausblick wurde erneuert; das Unternehmen rechnet mit einer weiteren Umsatz- und Rentabilitätssteigerung gegenüber 2012. Clariant bestätigte auch die mittelfristigen für 2015 gesetzten Ziele einer EBITDA-Marge von über 17% und einer Rendite auf dem investierten Kapital (ROIC) über dem Branchendurchschnitt.

«Der zunehmenden Unsicherheiten in den Schwellenmärkten sind wir uns bewusst, gehen aber weiterhin von einer relativ stabilen Wirtschaftslage auf niedrigem Niveau aus. In diesem Szenario erwarten wir, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr durch Fokussierung auf Innovation, Wachstum und Kosteneffizienz erreichen werden», lässt sich CEO Hariolf Kottmann in der Mitteilung zitieren.  (awp/mc/pg)

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