Credit Suisse ZEW Indikator steigt im Dezember an

Credit Suisse ZEW Indikator steigt im Dezember an

Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten bezüglich des Verlaufs der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten hat sich im Dezember 2012 etwas aufgehellt. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete ZEW-Indikator wies im Berichtsmonat einen Wert von -15,5 Punkten auf und liegt damit um 12,4 Einheiten über dem Vormonatswert.

Der Indikator signalisiere damit, dass sich die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft langsam stabilisieren. Er habe sein höchstes Niveau seit letztem Mai erreicht, als er bei 4,0 Punkten gestanden hatte.

Grossteil schätzt Wirtschaftslage als «normal» ein
Eine klare Mehrheit von 71,1% (+13,0 Prozentpunkte) der befragten Analysten rechnet dabei nicht damit, dass sich die Wirtschaftslage im nächsten halben Jahr gross verändert. Lediglich 6,7% (-0,3) gehen von einer Verbesserung aus, noch 22,2% (-12,7) erwarten eine weitere Verschlechterung. Der ZEW-Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (6,7 minus 22,2 = -15,5).

Während die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (75,6%, +8,2 Prozentpunkte) die aktuelle Wirtschaftslage der Schweiz als «normal» einschätzt, befinden sie 15,5% der Analysten als «gut» und 8,9% als «schlecht».

Stabile Inflationserwartungen
Die Inflationserwartungen gehen hin zu einer Stabilisierung. Zwar rechneten im Dezember mit 37,8% (+3,0 Prozentpunkte) etwas mehr Analysten als im Vormonat damit, dass die Inflation im nächsten halben Jahr ansteigt. Doch die Differenz zwischen den Teilnehmern, die höhere Inflationsraten erwarten, und jenen, die von niedrigeren Inflationsraten ausgehen, habe sich mit 33,4 Punkten nur wenig verändert (+3,3). Dies deute auf recht stabile Inflationserwartungen für die nächsten sechs Monate hin, heisst es im Begleitkommentar.

Während 97,8% der Analysten erwarten, dass die kurzfristigen Franken-Zinssätze auf ihren aktuell sehr tiefen Niveaus verharren dürften, rechnen inzwischen mehr Teilnehmer (44,5%; +12,0 Prozentpunkte) im nächsten halben Jahr mit höheren Langfristzinsen in der Schweiz. Dies hänge vermutlich mit den jüngsten Rekordtiefständen zusammen, so die Studienautoren.

Optimismus gegenüber Börsenkursen
Für die zukünftige Performance von Aktienindizes schienen die befragten Analysten im Dezember deutlich positiver gestimmt zu sein. Während im November 48,7% mit einem Anstieg des Swiss Market Index (SMI) im nächsten halben Jahr rechneten, tun dies mittlerweile 76,9% der Teilnehmer.

Mit Blick auf den Schweizer Franken geht ähnlich wie in den Vormonaten eine grosse Mehrheit der Teilnehmer (80,0%) davon aus, dass der EUR/CHF-Wechselkurs stabil auf den gegenwärtigen Niveaus verharren wird. Gleichwohl rechne nur ein kleiner Teil (13,3%) damit, dass sich der CHF gegenüber dem EUR im nächsten halben Jahr verbilligt.

Die Umfrage wurde vom 27. November bis 7. Dezember 2012 durchgeführt, 45 Analysten beteiligten sich daran. (awp/mc/ps)

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