CS: Risikofinanzierung bei High-Tech-Firmen gefragt

CS: Risikofinanzierung bei High-Tech-Firmen gefragt

Hans-Ulrich Meister, Schweiz-Chef der Credit Suisse.

Zürich – Ein Jahr nach dem Start eines speziellen Risikokredite-Vehikels mit der Unternehmergemeinschaft Swiss Venture Club (SVC) zieht der Schweiz-Chef der Credit Suisse (CS), Hans-Ulrich Meister, eine positive Bilanz. Vor allem High-Tech-Firmen sind an einer Finanzierung interessiert.

Die bis zu 100 Mio. Franken, welche die CS in den Risikokapital-Topf gelegt hat, schaffen nach Meisters Ansicht neue Arbeitsplätze: Die Schweiz sei zwar führend bei Erfindungen und Innovationen, aber nicht an vorderster Front dabei, wenn es um die Umsetzung solcher Ideen gehe, sagte er am Montag in Zürich.

Innovation mit dem nötigen Geld versorgen
Die Nachfrage sei mit rund 400 Anfragen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) innert eines Jahres gross, sagte Meister. Ziel sei es, in allen Landesteilen die Innovation mit dem nötigen Geld zu versorgen. Eine von 13 Firmen, die seit dem Juni des vergangenen Jahres von der der «SVC AG für KMU Risikokapital» mit Hilfe von CS-Mitteln Kredite erhalten, ist die Firma HeiQ in Bad Zurzach, die unter anderem Synthetikmaterialien für Thermobekleidung herstellt. Die Firma will im globalen Textilgeschäft ausbauen.

Zukunftstechnologie jetzt
Dabei setzt sie auf Zukunftstechnologie. «Synthetikfasern sind das nachhaltigste Material, das es gibt: Sie brauchen weniger Wasser und Chemie als Baumwolle», erklärte Unternehmensleiter Carlo Centonze die innovativen Bemühungen von HeiQ. Bisher hat das Vergabekomitee 20 Mio CHF an Finanzierungen bewilligt. Von den Finanzhilfen profitiert hat auch die Freiburger Firma Selfrag, die Maschinen zur Trennung von Materialen entwickelt. Mit Selfrag-Erfindungen könnte der Energieverbrauch im Bergbau beträchtlich gesenkt werden.

SVC AG leistet keine Ideenfinanzierung
Neben High-Tech-Firmen unterstützt die CS über die SVC AG auch Firmen wie Agrofrucht-Inn im Kanton Zug, die ohne Konservierungsmittel Trockenfrüchte herstellt. Antrag auf Finanzierung hat auch ein Bio-Lebensmittelbetrieb im Tessin gestellt. Für CS-Schweiz-Chef Meister ist es ein Vorteil, dass solche Projekte nicht über die CS-Kreditabteilungen abgewickelt werden. Die SVC-AG würde die Finanzierungen nach eigenen Ansätzen überprüfen. Dabei leistet sie aber keine Ideenfinanzierungen, sondern unterstützt vor allem bestehende junge Firmen, die expandieren wollen.

«Die CS selbst schöpft dabei nichts ab»
Die SVC-AG verzinst ihre Darlehen mit etwa 6,7% und kassiert auch eine Erfolgsbeteiligung. Laut Meister sollen die Einnahmen und Rückzahlungen der Kredite für neue Projekte aufgewendet werden: «Die CS selbst schöpft dabei nichts ab», sagte er. Bis Ende 2013 sollen die 100 Mio CHF vollumfänglich investiert sein. Meister kann sich vorstellen, dass dann 40 bis 50 Projekte laufen. Krönung der Bemühungen wäre für den CS-Manager, ein bekanntes Logo aus den Reihen der Risikokapitalnehmer hervorgehen würde. (awp/mc/ss)

 

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