Dätwyler schrumpft 2015 im erwarteten Rahmen

Dätwyler schrumpft 2015 im erwarteten Rahmen
Paul J. Hälg, ehemaliger CEO Dätwyler Gruppe. (Foto: Dätwyler)

Paul J. Hälg, CEO Dätwyler Gruppe. (Foto: Dätwyler)

Altdorf – Die Dätwyler-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 an Umsatz eingebüsst. Der Rückgang bewegt sich aber im Rahmen der Erwartungen. Grund für die schwache Entwicklung ist die Division Technical Components, die bereits im ersten Halbjahr mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen hatte. Die Division Sealing Solutions weitete dagegen die Verkäufe aus. Bezüglich der Margenentwicklung sieht sich die Gruppe auf Kurs. Das Nettoergebnis wird aber unter dem Vorjahr erwartet.

Der ungeprüfte Nettoumsatz ging um 3,9% auf 1,17 Mrd CHF zurück. Dies in einem anspruchsvollen Währungs- und Marktumfeld, wie der Industriezulieferer am Freitag mitteilt. In Aussicht gestellt wurden rund 1,2 Mrd CHF. Analysten hatten im AWP-Konsens mit 1,18 Mrd CHF gerechnet.

Organisch resultiert hingegen ein Wachstum um 1,8%. Die negativen Währungseffekte beziffert der Industriezulieferer in einer Mitteilung vom Freitag auf -7,9%. «Die Frankenstärke war vor allem für den Konzernbereich Technical Components eine grosse Herausforderung», so CEO Paul Hälg.

Technical Components schwach
Der Umsatzrückgang von Dätwyler ist denn auch der kleineren der beiden Divisionen zuzuschreiben. Dies überrascht nicht, hatte der Technical Components bereits im ersten Halbjahr in einem schwierigen Marktumfeld Umsatzeinbussen von 16% hinnehmen müssen. Im zweiten Semester hat sich die Dynamik nur unwesentlich verbessert. Insgesamt resultiert ein Umsatz von 459,3 Mio CHF und damit 13% weniger als im Jahr zuvor. Auch organisch ist der Bereich, der ein Sortiment von Standardprodukten aus Elektronik, Automation und ICT anbietet, geschrumpft (-2,4%).

Die rückläufige Entwicklung wird neben dem anspruchsvollen Marktumfeld in der Elektronikdistribution mit der unbefriedigenden Lieferbereitschaft der Marke Distrelec im ersten Halbjahr erklärt. Im letzten Quartal habe bei Distrelec aber die «wesentlich» verbesserte Produktverfügbarkeit, die kürzeren Lieferfristen sowie die höheren Zufriedenheitsraten zu einer Zunahme der aktiven Kunden sowie zu einer positiven Umsatzentwicklung geführt.

Als weiteren negativen Faktor nennt Dätwyler die Aufwertung des Schweizer Franken, welche den Geschäftsgang in der Schweiz stärker beeinträchtigt habe als erwartet. Die Marke Reichelt wiederum habe sich erneut erfreulich entwickelt und expandiere in europäische Länder, wie es heisst. Trotz starkem Gegenwind habe auch die Marke Nedis weitere Fortschritte erzielt.

Sealing Solutions wächst
An die positive Entwicklung im ersten Halbjahr knüpfte hingegen die Division Sealing Solutions an, die auf Dichtungs- und Verpackungslösungen in den Endmärkten Health Care, Automotive und Civil Engineering spezialisiert ist. Der Umsatz kam 2015 mit 705,9 Mio CHF um 2,9% über dem Vorjahr zu liegen, organisch schaute sogar 4,9% mehr heraus.

Im Marktsegment Health Care habe die Nachfrage wieder angezogen, und das Segment habe zum früheren Wachstum zurückgefunden, heisst es. Das Marktsegment Automotive verzeichnete in Europa und in den USA eine «erfreuliche» Nachfrage. Dazu hätten auch die akquirierten Unternehmen Columbia Engineered Rubber und Origom beigetragen. In China und den übrigen asiatischen Ländern habe das Wachstum im Berichtsjahr aber «deutlich» unter den starken Vorjahren gelegen.

Im Marktsegment Civil Engineering sei die Bereinigung des Produktportfolios abgeschlossen worden. Zum Jahresende habe man einen Auftragseingang auf Rekordniveau verbucht, wie es heisst. Der Nespresso-Auftrag im Marktsegment Consumer Goods entwickelt sich weiterhin «erfreulich» und erzielte ein «gutes» Wachstum.

Nettoergebnis unter Vorjahr
Die Gewinnzahlen werden erst am 4. März publiziert. Einen Vorgeschmack gibt es aber schon. So dürfte die EBIT-Marge im Bereich von 10 bis 13% zu liegen kommen, wie es heisst. Damit werden frühere Angaben bestätigt. Neu stellt die Gruppe zudem ein Nettoergebnis unter Vorjahr in Aussicht. Dies aufgrund von «bedeutenden» Währungsverlusten und einer höheren Steuerquote. (awp/mc/pg)

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