Reisedetailhändler Dufry geht in kleinen Schritten nach vorne

Reisedetailhändler Dufry geht in kleinen Schritten nach vorne
Dufry-CEO Julian Diaz. (Foto: Dufry)

Basel – Die Leiden des Reisedetailhändlers Dufry finden im ersten Quartal 2021 ihre Fortsetzung. Noch immer verkauft der Duty-Free-Spezialist in seinen Läden an den Flughäfen nur einen Bruchteil der üblichen Warenmenge. Am Horizont zeichnet sich aber dank der globalen Impfkampagne immerhin vage eine Erholung ab.

Konkret blieb der Umsatz mit 460 Millionen Franken im ersten Jahresviertel 68 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Auch organisch lag das Minus bei 68 Prozent und verglichen mit dem ersten Quartal des Vor-Krise-Jahrs 2019 lag der organische Rückgang gar bei 74 Prozent, wie Dufry am Donnerstag mitteilte.

Silberstreifen am Horizont
Für Hoffnungen sorgt nun die weltweite Impfkampagne und die damit verbunden Wiederaufnahme der Reisetätigkeiten. Eine «ermutigende und anhaltende» Wiederbelebung der Nachfrage im Reisedetailhandel sieht Dufry bereits in einigen Regionen mit schnellen Impf-Fortschritten – namentlich besonders in den USA sowie in Zentralamerika und der Karibik.

Auch in Zahlen lässt sich eine Verbesserung zeigen, wenn auch vorerst nur in ganz kleinen Schritten. So meldete der Duty-Free-Shop-Betreiber aus Basel für den Monat April 2021 zwar noch immer einen sehr hohen organischen Rückgang von 70,5 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Jahr 2019, immerhin aber eine zaghafte Verbesserung gegenüber den Monaten Januar bis März.

Unsicherheiten bleiben gross
Insgesamt dürften über das laufende Gesamtjahr gesehen die Umsätze aber weiterhin deutlich hinter dem Vorkrisenniveau zurückbleiben. Angesichts der wegen der Pandemie noch immer grossen Unsicherheiten verzichtet Dufry denn auch weiterhin auf eine konkrete Zielsetzung.

Weiterhin gelten aber die im März mit den Jahreszahlen abgegebenen Szenarien. So rechnet das Unternehmen in einem Szenario mit einem Umsatzrückgang von 55 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau mit einem monatlichen Cash-Abfluss von rund 40 Millionen Franken. Der «Break-even» würde erst erreicht, wenn der Rückgang gegenüber 2019 bei 40 Prozent läge.

Kostenbasis deutlich verbessert
Immerhin dürfte sich aber dank Umstrukturierungen und Kostenmassnahmen die Profitabilität schneller als die Umsätze erholen. So geht Dufry zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, im laufenden Jahr im Vergleich zu 2019 an Personal- und sonstigen Kosten 530 bis 670 Millionen Franken einzusparen. Und die Entlastung dank neuer variabler Mietzahlungen für die Läden beziffert Dufry auf 300 Millionen Franken.

Auch mit Blick auf die Liquidität sieht sich das Unternehmen dank Krediten und Kapitalmassnahmen gut aufgestellt. Die Liquidität wird aktuell auf 2,2 Milliarden Franken beziffert, per Ende 2020 waren es 1,9 Milliarden.

Volatile Kursreaktion
Die Dufry-Aktie zeigte sich nach der Zahlenpräsentation volatil und wechselte mehrfach das Vorzeichen. Bei Handelsschluss notierten die Titel bei 55,08 Franken (-0,7%). Vom Tiefpunkt im März 2020 bei unter 20 Franken haben sich die Titel zwar deutlich erholt, vom Vorkrisenniveau sind sie aber noch immer weit entfernt. (awp/mc/ps)

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