Dufry profitiert zum Jahresauftakt von Autogrill-Übernahme

Dufry profitiert zum Jahresauftakt von Autogrill-Übernahme
Dufry-CEO Xavier Rossinyol. (Foto: Dufry)

Basel – Der Basler Duty-Free-Shop-Betreiber Dufry hat im ersten Quartal mehr als doppelt so viel umgesetzt wie im Vorjahr. Der in der Corona-Pandemie arg gebeutelte Konzern profitierte nicht zuletzt von der Übernahme der italienischen Autogrill-Gruppe. Aber auch aus eigener Kraft wuchs Dufry beträchtlich. Dennoch gibt es skeptische Stimmen.

Die Verkäufe stiegen von Januar bis März auf 2,36 Milliarden von 1,12 Milliarden Franken im Vorjahr, wie Dufry am Mittwoch mitteilte. Mit rund 60 Prozent ist ein Grossteil des Wachstums dabei auf den erstmaligen Umsatzbeitrag von Autogrill zurückzuführen. Aber auch organisch lag das Wachstum bei satten gut 50 Prozent.

Damit profitierte der Reisedetailhändler vom deutlich anziehenden internationalen Flugverkehr. Im zweiten Quartal dürften höhere Vergleichszahlen jedoch ein weiteres Wachstum auf diesem Niveau erschweren. Ein erste Schätzung für den April liegt bei rund 30 Prozent zum Vorjahr und gut 2 Prozent zum letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Profitabler dank Autogrill
Auch mit Blick auf die Profitabilität war der Auftakt ins Jahr erfolgreich. Den Betriebsgewinn (Core-EBITDA) bezifferte Dufry auf 134 Millionen Franken. Eine direkte Vergleichszahl gibt es allerdings nicht, da der Konzern zum ersten Quartal normalerweise keine Gewinnzahlen publiziert.

Auch die entsprechende Marge fiel mit 5,7 Prozent beträchtlich aus. Die Profitabilität soll im Laufe des Jahre aber noch deutlich zunehmen. Dufry stellt für das Gesamtjahr eine Marge von rund 8 Prozent in Aussicht. Nicht zuletzt sollen dabei Synergien durch die Autogrill-Integration helfen. Bis Ende des laufenden zweiten Quartal soll die Übernahme abgeschlossen sein. In den Sommermonaten soll das Re-Branding folgen.

Gemäss Pro-Forma-Zahlen hätten die beiden Unternehmen zusammen im letzten Jahr rund 11 Milliarden Franken umgesetzt. Von dieser Basis aus will Dufry im laufenden und kommenden Jahr 7 bis 10 Prozent wachsen, wurde die bisherige Zielsetzung bestätigt. Gleichzeitig soll dank der Synergien die Core-EBITDA-Marge um jeweils 75 bis 100 Basispunkt steigen.

Skepsis bei Analysten
Analysten sahen zum ersten Quartal derweil ihre Erwartungen übertroffen. Dennoch gibt es skeptische Stimmen. Der zuständige Analyst der Bank Vontobel etwa sieht erst die Sommermonate als entscheidend für die Profitabilität und Cash-Generierung, rechnet aber mit einer erhöhten Volatilität und geringen Transparenz mit Blick auf die Autogrill-Integration.

Auch bei der ZKB herrscht trotz der starken Zahlen Skepsis. Der zuständige Experte sieht neben hohen Kosten und Inflation auch Risiken bei der Rückeroberung wichtiger Kundengruppen. Mit den Chinesen rechnet er eher erst ab 2024. Als weiteres Risiko sieht er den möglichen Vertragsverlust in Spanien.

An der Börse gibt es bisher denn auch keinen Applaus. Bis um 10.15 Uhr notieren die Dufry-Aktien 1,2 Prozent im Minus auf 43,28 Franken. Davor hatten die Titel im bisherigen Jahresverlauf aber auch fast 14 Prozent zugelegt. (awp/mc/pg)

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