Emmi H1: Umsatz steigt trotz Frankenstärke leicht

Emmi H1: Umsatz steigt trotz Frankenstärke leicht

Emmi-CEO Urs Riedener.

Luzern – Die Emmi-Gruppe konnte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011 den Umsatz weiter steigern. Die Frankenstärke hat indessen auch die Milchverarbeiterin nicht verschont: Das Betriebsergebnis fiel leicht zurück und unter dem Strich wurde ein Minus im zweistelligen Bereich verbucht. Für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen vorsichtiger und passt ihre Guidance leicht nach unten an.

Emmi hat im ersten Semester 2011 den Umsatz um 2,7% auf 1’310,1 Mio CHF gesteigert. Das Schweizer Geschäft legte um 1,2% auf 943,7 Mio CHF zu, während sich das internationale Geschäft um 6,8% auf 366,4 Mio CHF verbesserte. Bei stabilen Wechselkursen hätte das internationale Umsatzwachstum fast 20% betragen, wie die Milchverarbeiterin am Mittwoch mitteilte.

Reingewinn fällt 12 % tiefer aus
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA ging um 3,1% auf 101,0 Mio CHF und auf Stufe EBIT um 6,0% auf 57,0 Mio CHF zurück. Daraus resultierte eine EBIT-Marge von 4,4% nach 4,8% im Vorjahresemester. Unter dem Strich verblieb laut Mitteilung ein um rund 12% tieferer Reingewinn von 35,2 Mio CHF. Die Reingewinn-Marge betrug 2,7% (VJ 3,1%). Akquisitionsbedingt und aufgrund höherer Beschaffungspreise habe sich der Betriebsaufwand um 5,6% erhöht und damit das Ergebnis gedrückt. Mit -8,6 Mio CHF entspreche das Finanzergebnis dem Vorjahreswert, heisst es.

Analysten-Erwartungen verfehlt
Mit den vorgelegten Zahlen hat Emmi die Erwartungen der Analysten verfehlt. Diese rechneten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 1’322,1 Mio, einem EBIT von 58,1 Mio und einem Reingewinn von 38,4 Mio CHF.

Angesicht des Währungsumfelds ein «gutes» Resultat
Das Ergebnis sei das zweitbeste in der Geschichte von Emmi und sei angesichts des Währungsumfeldes ein «gutes» Resultat, schreibt das Unternehmen. Die Verwerfungen an den Devisenmärken, insbesondere das kontinuierliche Erstarken des Schweizer Frankens gegenüber Euro und US-Dollar, hätten auch Emmi nicht verschont.

Stabile oder wachsende Umsätze in der Schweiz
In der Schweiz habe sich Emmi trotz hohem Importdruck erfolgreich behaupten können. Die einzelnen Produktgruppen – mit Ausnahme von Pulver/Konzentraten – hätten stabile oder wachsende Umsätze verzeichnet. Dabei hätten insbesondere Caffé Latte, die unter der Emmi Dachmarke neu lancierten Produkte Milk Shake und Mozzarella Mini Marinati sowie die 2010 akquirierte Fromalp zum guten Ergebnis beigetragen, schreibt die Innerschweizerin. Umsatzeinbussen wären besonders bei generischen Produkten zu sehen, wo der starke Franken zu Gunsten der Importeure spiele.

Zukäufe entwickeln sich gut
Im internationalen Geschäft hätten sich die getätigten Zukäufe gut entwickelt. So lagen Umsatz und Ertrag der Joghurt-Marke Onken über Plan. Ebenfalls habe der kalifornische Ziegenkäse-Hersteller Cypress Grove Chèvre und die unter der Marke Trentina in Italien vertriebenen Produkte gute Zuwächse verzeichnet, heisst es weiter.

Erträge unter Druck
Die Erträge von Emmi im Ausland kamen jedoch laut Mitteilung unter Druck, da die Währungsabwertung sehr rasch erfolgte und Preisanpassungen im Detailhandel nur zeitverzögert realisiert werden konnten. Zudem sei die Preiselastizität der Nachfrage an ihre Grenzen gestossen, so dass die Milchverarbeiterin in gewissen Märkten auf Kundenumsätze verzichtetet habe, um die Ertragsqualität nicht zu gefährden.

Vorsichtiger Ausblick
Beim Ausblick für das Gesamtjahr gibt sich Emmi aufgrund der Währungssituation vorsichtiger als zuvor und rechnet damit, dass die Umsatzvorgaben im unteren Bereich der im ersten Quartal veröffentlichten Bandbreite liegt. Neu wird ein Umsatzwachstum von 2 bis 3% erwartet, wobei im Schweizer Markt mit einer Zunahme von 0 bis 2% und im internationalen Geschäft mit 8 bis 12% gerechnet wird. Zudem wird von einem EBIT von 120 bis 130 Mio CHF sowie einer Reingewinn-Marge von 2,5 bis 3,0% ausgegangen. Bis dato wurde ein EBIT von 120 bis 140 Mio CHF, ein Umsatzwachstum von 3 bis 5% und eine Reingewinn-Marge von 2,5 bis 3,5% prognostiziert. (awp/mc/pg)

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