Erwerbsmigration fördert laut Studie die Innovationskraft

Erwerbsmigration fördert laut Studie die Innovationskraft
(Bild: © Turgaygundogdu / AdobeStock)

Bern – Ausländerinnen und Ausländer leisten laut einer Avenir Suisse-Studie einen überdurchschnittlich hohen Beitrag zur Innovation in der Schweiz. Um langfristig von ausländischen Talenten profitieren zu können, wird empfohlen das Zuwanderungssystem für Drittstaaten-Angehörige punktuell zu optimieren.

Die Schweizer Wirtschaftsgeschichte ist, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie von Patrick Leisibach heisst, eine Geschichte der Migration. Zugezogene Pioniere hätten Firmen von Weltruf gegründet und Grundsteine für Branchen geliefert, die zur DNA der Schweizer Wirtschaft gehörten.

13 von 20 im Swiss Market Index (SMI) enthaltene Konzerne wurden ursprünglich von Ausländern gegründet oder mitgegründet. Beispiele dazu sind etwa: Nestlé, Roche, Novartis, Richemont, ABB, Lonza, Sika, Alcon, Kühne&Nagel oder Swiss Re.

Ausländer prägen Innovation
In Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil von 26 Prozent stellten Ausländerinnen und Ausländer 39 Prozent aller Firmengründer, 50 Prozent aller Startup- sowie 78 Prozent aller «Unicorn»-Gründer (Startups mit einem Marktwert von mindestens einer Milliarde Dollar).

37 Prozent aller Erfinder und ebenfalls 37 Prozent aller Beschäftigten in den zehn wertschöpfungsstärksten Branchen der Schweiz haben laut der Studie einen ausländischen Pass. In der Pharmabranche sind es sogar 56 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich an den Universitäten. 51 Prozent der Professoren und 74 Prozent der Mint-Promovierten sind Ausländerinnen und Ausländer. In der Studie wird der Zuwanderungseffekt ausschliesslich über die Staatsangehörigkeit gemessen, verlässliche Daten zu Personen mit Migrationshintergrund gebe es kaum. «Folglich dürfte die Migration für die Innovationskraft der Schweiz noch bedeutender sein», heisst es dazu.

Die Studie empfiehlt kurzfristig das Zuwanderungssystem für Drittstaaten-Angehörige für Hochschulabsolventen zu vereinfachen, die Einführung von «Startup-Visa» und bestehende Kontingente an die demografische Entwicklung zu koppeln.

Langfristig wäre über ein neues, stärker nachfrageorientiertes Steuerungsregime für die Erwerbsmigration aus Drittstaaten nachzudenken, heisst es in der Studie. Bei Hochqualifizierten könnte die Aufenthaltsbewilligung unbürokratisch erteilt werden, wenn ein Jobangebot mit einem gewissen Mindesteinkommen vorliege. (awp/mc/ps)

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