Galenica-CEO Etienne Jornod.
Bern – Der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica ist im Geschäftsjahr 2011 in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld weiter gewachsen. Der Konzernumsatz stieg im Berichtsjahr um 2,6% auf 3,19 Mrd CHF. Der konsolidierte Gewinn vor Minderheiten soll im abgeschlossenen Rechnungsjahr mindestens die Vorjahreshöhe erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Damit soll das Resultat zum 16. Mal in Folge verbessert werden, bestätigt das Management die bisherige Prognose.
Galenica hat mit dem Umsatz die Erwartungen der Analysten leicht unterschritten. Diese hatten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 3,22 Mrd CHF gerechnet.
Pharma leidet unter Wechselkurseinflüssen
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Pharma sei erheblich durch Währungseinflüsse und gesundheitspolitische Massnahmen in verschiedenen Ländern beeinflusst worden, heisst es weiter. Der Bereichsumsatz stieg gemäss Mitteilung 1,0% auf 584,1 Mio CHF. In Lokalwährungen ergab sich ein Plus um 8,4%.
Im Berichtsjahr seien die Lizenzgebühren für das vom Pharmakonzern Roche vertriebene CellCept um 36% auf 120,5 Mio CHF gesunken. Der erwartete Rückgang sei auf die Konkurrenz durch Generika und Währungseinflüsse zurückzuführen, heisst es weiter.
Ferinject steigt in Schlüsselmärkten grösstenteils zweistellig
Unter den Eisenpräparaten stieg der Umsatz von Ferinject um 23% auf 85,7 Mio CHF; in Lokalwährungen betrug der Anstieg 32%. Die verkauften Einheiten nahmen indessen um 44% zu. Im Heimmarkt Schweiz verfüge Ferinject bereits über eine sehr starke Position, weshalb sich die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich um 0,7% auf 30,9 Mio verändert hätten, so die Mitteilung. In allen anderen europäischen Schlüsselmärkten sei der Ferinject-Absatz grösstenteils zweistellig gewachsen. Derzeit ist das Eisenpräparat in 38 Ländern zugelassen und in 29 Ländern auf dem Markt.
Neue Studienresultate erwartet
Zu Ferinject werden Resultate von der PREFER-Studie mit Frauen, die an Eisenmangel ohne Anämie leiden, für 2012 erwartet. Studien in den Gebieten der Onkologie, der Schwangerschaft und des chronischen Nierenversagens seien noch im Gang. Zwei neue Studien an Patienten mit chronischem Herzversagen und Eisenmangel seien 2011 begonnen worden, heisst es weiter. In den USA ist zudem, wie bereits berichtet, ein Zulassungsgesuch für das unter dem Markennamen Injectafer (Ferinject) zu lancierende Produkt eingereicht worden.
Venofer-Umsatz gesunken
Im weiteren sank der Umsatz von Venofer um 9,5% auf 167,1 Mio CHF. In Lokalwährungen resultierte indessen ein Anstieg um 1,9%. Diese Entwicklung sei durch Generikakonkurrenz und Substitution durch Ferinject geprägt worden. Die weiteren Eisenpräparate verzeichneten im Berichtsjahr einen Umsatzanstieg um 14% auf 62,3 Mio (+20% in Lokalwährungen).
Mit rezeptpflichtigen Medikamenten setzte Vifor Pharma im Berichtsjahr 47,8 Mio CHF um, was einem Anstieg um 14% entspricht. Der Anfang 2011 gebildete Bereich Infektionskrankheiten/OTX kam auf einem Umsatz von 12,7 Mio CHF (+20%) mit Uro-Vaxom und 47,8 Mio (-2,4%) mit Broncho-Vaxom.
In der Schweiz sanken die Verkäufe von Consumer-Healtcare-Produkten im Berichtsjahr um 2,2% auf 107,5 Mio CHF. Dies wird vor allem auf eine schwache Erkältungssaison und den milden Sommer zurückgeführt.
Weiteres Wachstum bei Logistik und Retail
Im Geschäftsbereich Logistik stieg der Umsatz um 3,2% auf 2,08 Mrd CHF. Dabei hätten auch neue Kunden gewonnen werden können und seien Synergie-Effekte innerhalb der Gruppe genutzt worden.
Das Retail-Segment erzielte eine Umsatzsteigerung um 2,6% auf 1,12 Mrd. Hier nicht enthalten ist der Umsatz von Coop Vitality, der um 7,5% auf 125,6 Mio wuchs. Die negativen Markteinflüsse hätten durch gezielte Verkaufsförderungs- und Expansionsmassnahmen abgefedert werden können, heisst es weiter. Ende des Berichtsjahres umfasste das Apotheken-Netzwerk 289 eigene Apotheken und 161 Partner-Apotheken.
Umsatzrückgang bei Health Care Information
Health Care Information verzeichnete hingegen einen Umsatzrückgang um 2,5% auf 47,8 Mio CHF. Der Rückgang sei gruppenintern bedingt, so die Mitteilung.
Die detaillierten Zahlen zum Jahresergebnis veröffentlicht Galenica am 13. März 2012. (awp/mc/pg)
