Geberit mit stabilem Reingewinn im Halbjahr

Geberit mit stabilem Reingewinn im Halbjahr

Geberit-CEO Albert Baehny.

Jona – Das Sanitärtechnikunternehmen Geberit hat im ersten Semester 2011 den Umsatz in Franken gehalten, in Lokalwährungen ist die Gruppe indes zweistellig gewachsen. Trotz eines dämpfenden Effekts des starken Frankens auf die Kosten, ergab sich durch die starke hiesige Währung auch ein negativer Effekt auf den Gewinn, welcher die Erwartungen knapp verfehlte.

Geberit zeigt sich insgesamt zufrieden und prognostiziert für das Gesamtjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von gegen 10% sowie eine EBITDA-Marge am oberen Ende des Zielbandes.

Währungsbereinigtes Umsatzplus von 12 %
Der Umsatz wurde minim um 0,3% auf 1,12 Mrd CHF gesteigert. Währungsbereinigt ergab sich indes ein deutlicheres Plus von knapp 12%. Die Turbulenzen an der Währungsfront hätten im ersten Semester einen um 126,9 Mio geringeren Umsatz zur Folge gehabt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Mit Blick auf die quartalsbezogene Umsatzentwicklung habe die «erfreuliche» Tendenz in lokalen Währungen indes angehalten. Nach einer währungsbereinigten Zunahme im ersten Quartal von 12,8% hat das zweite Quartal erneut ein zweistelliges Wachstum von 10,5% gebracht.

Bereinigt um Fremdwährungseffekte lag das Wachstum in Europa bei 11,8%. Deutlich zweistellig wuchsen dabei Grossbritannien/Irland, Deutschland (+15%), Zentral-/Osteuropa, Österreich, Frankreich und die nordischen Länder. In der Schweiz ergab sich ein Plus von 6,0%. In der Region Amerika lag das Wachstum bei 12%, in der Region Asien/Pazifik bei 10%.

EBIT sinkt um 5,2 %, EBITDA-Marge reduziert sich auf 26,5 %
Der EBITDA ging im Halbjahr um 4,8% auf 296,2 Mio CHF zurück und der EBIT um 5,2% auf 254,9 Mio. Die für Geberit wichtigere EBITDA-Marge reduzierte sich auf 26,5 von 27,9%, liegt damit aber weiterhin oberhalb der seit längerem gültigen Mittelfristzielsetzung von 23 bis 25%. Der Reingewinn lag mit 220,3 Mio CHF um 0,3% unter dem Vorjahreswert.

Gewinn-Erwartungen verfehlt
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten einzig mit dem Umsatz erreicht, mit den Gewinnziffern dagegen um gut 3% knapp verfehlt.

Ergebnissituation «wiederum sehr erfreulich»
Die Ergebnissituation bezeichnet Geberit als «wiederum sehr erfreulich, wenn auch leicht unter dem hohen Vorjahresniveau». Der Betriebsaufwand sei zur Hauptsache durch den im zweiten Quartal weiter gestiegenen Warenaufwand belastet worden sowie durch die verstärkten Aktivitäten für Marketing im Rahmen von Produkteinführungen. Weiter werden «gezielte Wachstumsinitiativen» sowie die alle zwei Jahre stattfindende Sanitärmesse ISH in Frankfurt als ergebnismindernd angeführt.

Ebenfalls zu einer Reduktion der operativen Margen habe das überproportionale Wachstum des margenschwächeren Produktebereichs Rohrleitungssysteme geführt.

Personalbestand auf über 6000 gestiegen
Der Personalbestand stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,7% auf weltweit 6’038 Mitarbeitende an. Dies sei hauptsächlich auf die Anpassung der Kapazitäten in den Produktionswerken aufgrund des Volumenwachstums, auf fokussierte Wachstumsinitiativen in einzelnen Märkten sowie auf den Aufbau einer eigenen Produktion für das bis anhin fremdgefertigte Dusch-WC AquaClean zurückzuführen.

«Solide Ergebnisse» für Gesamtjahr erwartet
Die «erfreulichen» Resultate würden zuversichtlich stimmen, im Gesamtjahr 2011 «solide Ergebnisse» zu erzielen. Der Umsatz dürfte gemäss den Prognosen währungsbereinigt um «gegen 10%» steigen. Der EBITDA werde als Folge der stark gestiegenen Rohmaterialpreise, der verstärkten Marketingaktivitäten sowie des starken Frankens im Vergleich zum Vorjahr sinken. Die EBITDA-Marge werde dennoch am oberen Ende des mittelfristigen Zielkorridors von 23 bis 25% zu liegen kommen.

Die Prognosen für die Bauindustrie würden für 2011 insgesamt eine leichte Erholung voraussagen, allerdings mit zum Teil deutlich auseinandergehenden Entwicklungen für einzelne Länder oder Bausektoren. Primär getrieben werden die Entwicklung vom positiven Wohnungsbau, wogegen der gewerbliche Bau nur langsam wieder auf den Wachstumspfad zurückfinde.

Vorerst keine Rückkehr zu Wachstumsraten wie vor der Finanzkrise
Generell stünden in Europa viele relevante Indikatoren auf historischen Tiefstständen und einer Rückkehr zu Wachstumsraten wie vor der Finanzkrise sei in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Auch in Nordamerika sei das Tief der Bauwirtschaft noch nicht überwunden und es sei deshalb mit anhaltend anspruchsvollen Rahmenbedingungen zu rechnen. Für Asien sei indes ein fortgesetztes Marktwachstum zu erwarten.  (awp/mc/pg)

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