Geberit trotzt Gegenwind von Inflation und Währungen

Geberit trotzt Gegenwind von Inflation und Währungen
Geberit-CEO Christian Buhl. (Foto: Geberit)

Zürich – Geberit ist mit flottem Wachstumstempo ins neue Jahr gestartet. Gegenwind kommt von den hohen Rohstoff- und Energiepreisen aber auch von Währungsseite. Die Gewinnmargen sind deshalb auf hohem Niveau etwas zurückgekommen. Das Unternehmen kontert mit einer weiteren Preisrunde.

Die Rohmaterialpreise sind im ersten Quartal gegenüber dem Schlussquartal 2021 um beinahe 6 Prozent gestiegen und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gar um rund einen Viertel, wie der Sanitärtechnikkonzern anlässlich der Quartalszahlen bekanntgab.

Für das zweite Quartal geht CEO Christian Buhl von einer weiteren sequentiellen Preissteigerung um 10 Prozent aus. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres lägen die Preise damit um 28 Prozent höher. Hinzu kommen die markant höheren Kosten für Energie, Logistik und das Personal.

Bereits dritte Preisrunde
Dem versucht das Unternehmen mit höheren Preisen für die eigenen Produkte entgegenzuwirken. «Wir werden die Preise per Anfang Juli durchschnittlich um 7,5 Prozent erneut erhöhen», sagte Buhl. Nach der ausserordentlichen Erhöhung im Januar 2022 und der üblichen Preiserhöhung vom April ist dies im laufenden Jahr bereits die dritte Preisrunde.

Insgesamt ist die Beschaffungssituation laut Buhl zwar «sehr herausfordernd», bislang sei die Lieferfähigkeit aber nicht beeinträchtigt gewesen. Einzig in Shanghai war die Produktion wegen der Logistik-Probleme im Zusammenhang mit geschlossenen Häfen für zwei bis drei Wochen betroffen. Und in der Ukraine hat Geberit die Produktion in Slavuta auf tiefem Niveau wieder aufgenommen, weil die Mitarbeiter wieder arbeiten wollten.

Die Zahlen zum ersten Quartal präsentieren sich solid. Der operative Gewinn (EBITDA) ging zwar um 3,7 Prozent auf 303 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 3,7 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent zurück. Grund dafür sind die massiv angestiegenen Preise von Rohmaterialien, Energie und Transport, die nur teilweise über höhere Verkaufspreise kompensiert werden konnten.

Rechnet man allerdings die negativen Währungseffekte heraus, hätte der operative Gewinn um 2,5 Prozent zugenommen. Der Reingewinn ging gleichzeitig um 5,3 Prozent auf 220 Millionen zurück, womit der AWP-Konsens dennoch auf allen Ebenen übertroffen wurde.

Starkes Umsatzwachstum
So insbesondere auch beim Umsatz. Dieser erhöhte sich um knapp 8 Prozent auf 980 Millionen Franken, ohne die negativen Währungseffekte gar um 13 Prozent. Von diesem Wachstum war die Hälfte auf die angehobenen Preise zurückzuführen, der Rest auf Mehrverkäufe. «Wir hatten einen guten Start ins Jahr», zeigte sich Buhl denn auch zufrieden. «Die Nachfrage in der Bauindustrie ist weiterhin stark und der Trend zum Home Improvement intakt.»

Mit Blick nach vorne, blieb er allerdings vorsichtig. Der Krieg in der Ukraine habe die Risiken zusätzlich erhöht und zu weiteren Verwerfungen in den Lieferketten geführt. Ein Zeichen der Zuversicht setzt Geberit dennoch mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 650 Millionen Franken.

An der Börse überwiegt die Skepsis hinsichtlich der Zukunft. Die Aktie verliert bis am Mittag rund 2 Prozent. (awp/mc/pg)

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