Fokussierte Goldbach Group wächst und wird profitabler

Fokussierte Goldbach Group wächst und wird profitabler
Michi Frank, CEO Goldbach Group. (Foto: Goldbach Group)

Michi Frank, CEO Goldbach Group. (Foto: Goldbach Group)

Küsnacht – Die Goldbach Group ist im vergangenen Jahr gewachsen und hat ihre Profitabilität wie angestrebt deutlich gesteigert. Die Aktionäre partizipieren mit einer deutlich höheren Dividende. Die nun vollständig auf den DACH-Raum fokussierte Gesellschaft will in den nächsten Jahren schneller als der Markt wachsen und ihren Gewinn weiter deutlich steigern.

Der Umsatz der Werbevermarkterin legte im vergangenen Jahr um 1,4% auf 470 Mio CHF zu. Bereinigt um Devestitions- und Fremdwährungseffekte betrug das Wachstum 4,2%. Der EBIT verbesserte sich um 5,9% auf 25,6 Mio, die entsprechende Marge beträgt damit 5,4% nach 5,2% im Vorjahr.

Dank einem positiven ausserordentlichen Ergebnis insbesondere aufgrund des Rückzugs aus der Marktregion Adriatic in Höhe von 0,8 Mio (VJ -4,4 Mio) resultierte für die Aktionäre unter dem Strich ein vervielfachter Gewinn von 7,0 Mio nach 2,5 Mio. Damit übertraf Goldbach die vom Management im Minium angestrebte Gewinnverdoppelung deutlich. Die Prognosen der ZKB-Analysten wurden mit dem ausgewiesenen Gewinn ebenfalls übertroffen, auf Ebene Umsatz und EBIT dagegen nicht ganz erreicht.

Die Aktionäre sollen am Ergebnis mit einer um 20 Rappen auf 1,00 CHF erhöhten Dividende partizipieren.

Position im Schweizer TV-Geschäft weiter gestärkt
Im Heimmarkt Schweiz legte der Umsatz um 5,1% auf 414 Mio zu. Dabei habe sich das TV-Geschäft mit einem Umsatzwachstum von 6,4% äusserst positiv entwickelt. Auch dank dem Zugang von neuen Spartensendern seien erneut Marktanteile gewonnen worden. Der Radio-Bereich steigerte seine Erlöse um 6,5%. Neben den klassischen Radios gewinnen gemäss Goldbach neue digitale Kanäle wie Spotify oder Radio Circus zunehmend an Relevanz. Rückläufig war dagegen das Online-Geschäft in der Schweiz.

Nicht zuletzt dank Skaleneffekten und erhöhter Kosteneffizienz im TV-Bereich verbesserte sich die Profitabilität im gesamten Schweizer Geschäft, die EBITDA-Marge legte auf 8,9% von 8,4% zu.

Hohe Aufbaukosten in Deutschland
Im strategischen Wachstumsmarkt Deutschland wurde ein Umsatz von 3,1 Mio erzielt. Auf Stufe EBITDA resultierte ein Verlust von 3,4 Mio nach einem Minus von 1,2 Mio im Vorjahr. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 4,4 Mio (VJ 1,2 Mio) in den Aufbau investiert worden. Für 2016 erwartet die Gruppe eine deutliche Steigerung der Umsätze und die Etablierung als relevanter Player im deutschen Werbemarkt. Das Senderportfolio von Goldbach Germany betrug gemäss der Mitteilung zum Jahresende 28 TV-Angebote und soll 2016 um bis zu 15 Sender wachsen.

Schwierig präsentierte sich das Geschäft 2015 im Bereich Marketing Service. Der Umsatz ging um 27% auf 35,5 Mio zurück, und es resultierte ein EBITDA-Verlust von 1,2 Mio. Mit einschneidenden Massnahmen – Stellenabbau und neue Führung – soll das Segment im laufenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückfinden.

Gewinn von 8 bis 10 Mio für 2016 erwartet
Dank dem ausgebauten Vermarktungsportfolios will Goldbach auch im laufenden Jahr weiter wachsen. So soll der Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft organisch im einstelligen Prozentbereich zulegen. Der EBITDA soll gar im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Den Reingewinn zugunsten der Aktionäre erwartet das Management in der Bandbreite von 8,0 bis 10,0 Mio CHF. Darin enthalten ist ein buchhalterischer Gewinn aus der Veräusserung der Aktivitäten in Polen an Ströer in Höhe von 1,8 Mio.

2016 bis 2018 jährliche Gewinnsteigerung im zweistelligen Prozentbereich angestrebt
Mittelfristig im Zeitraum 2016 bis 2018 strebt die Gruppe ein stetiges, über dem Branchendurchschnitt liegendes jährliches organischen Umsatzwachstum an. Die Profitabilität der Gruppe soll durch Skaleneffekte und einen strikten Kostenfokus weiter gesteigert werden, wie es weiter heisst. Für den Planungszeitraum erwartet Goldbach ein durchschnittliches jährliches EBITDA-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine jährliche Steigerung des bereinigten Reingewinns im zweistelligen Prozentbereich.

Wenig Verständnis zeigt Goldbach für die Entscheide der Wettbewerbskommission sowie des Uvek und des Bakom, das Joint Venture zwischen von Swisscom, SRG und Ringier zuzulassen. Dieses werde auch für Goldbach eine Herausforderung darstellen. Zusammen mit anderen Medien werde sich Goldbach dafür einsetzen, dass auch in Zukunft faire Rahmenbedingungen im Werbemarkt gelten, die einen echten Wettbewerb zulassen. Insbesondere seien Regeln zu formulieren, nach welchen die Swisscom ihre Daten dem ganzen Markt zur Verfügung stellen muss, so die zentrale Forderung. (awp/mc/upd/ps)

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