Aussenhandel stockt im dritten Quartal

Aussenhandel stockt im dritten Quartal
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Zürich – Im dritten Quartal 2013 haben die Exporte der Schweiz leicht zugelegt, die Importe dagegen sanken. Namentlich der Warenverkehr mit Europa ging zurück, wie die Eidgenössische Zollverwaltung am Dienstag mitteilte. Insbesondere der Handel mit den USA florierte hingegen.

Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 6,9 Mrd CHF. Exportiert wurde im Quartal für 49,9 Mrd, was verglichen mit dem Vorquartal saisonbereinigt einem Plus von 1,3% entspricht. In den drei Vorquartale war der Handelsbilanzüberschuss jeweils rückläufig. In den ersten neun Monaten beliefen sich die Ausfuhren aus der Schweiz auf 150,1 Mrd CHF, das sind 0,4% mehr als in der Vorjahresperiode.

Im 3. Quartal 7 von 9 Exportbranchen mit Umsatzplus
Zwischen Juli und September erzielten sieben der neun bedeutendsten Exportbranchen im Berichtsquartal ein Umsatzplus. Mit 10% wuchsen die Ausfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln im Vergleich mit dem Vorjahresquartal am stärksten. Besonders der Verkauf von Kaffee und Tabakfabrikaten legte zu.

Die Kunststoffindustrie steigerte die Ausfuhren um 7%, die Maschinen- und Elektroindustrie sowie die Uhrenindustrie um 4%. Um 3% expandierten die Lieferungen von Präzisionsinstrumenten, um 2% jene der chemischen und der Pharmaindustrie. Mit einem Anteil von 40,6% bilden Pharma- und Chemieprodukte den Löwenanteil der Schweizer Ausfuhren

Die Papier- und Grafische Industrie sowie die Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie kämpfte weiterhin mit Rückgängen. Auf das ganze bisherige Jahr gesehen wuchsen ebenfalls die Ausfuhren der Kunststoffindustrie mit 4,3% am stärksten gefolgt von Chemie und Pharma mit 3,5%, Präzisionsinstrumenten mit drei und der Uhrenindustrie mit 1,9%.

Die Papier- und Grafische Industrie verzeichnete von Januar bis September mit 3,4% den stärksten Rückgang. Die Exporte der Maschinen- und Elektronikindustrie sanken um 1,5%.

Rückläufige Exporte nach Europa
Nach Ländern gesehen waren die Lieferungen ins europäische Umland im dritten Quartal um 2% und in den ersten neun Monaten um 1% rückläufig. Innerhalb von Europa machten sich im Jahresverlauf besonders Rückgänge um 5,8 und 3,8% bei den grossen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich bemerkbar.

Dagegen stiegen die Exporte nach Lateinamerika im dritten Quartal um 16% und im Jahresverlauf um 9,2%. Nordamerika führte im Quartal 6% mehr Güter «Made in Switzerland» ein und im Jahresverlauf 5% mehr. Das Exportwachstum in die USA erreichte seit Januar 5,6%. Nach Asien wuchsen die Exporte im Quartal um 1 Prozent und im Jahresverlauf noch um 0,3%.

Importe vor allem wegen Strom im Minus
Die Importe gingen im dritten Quartal auf 43 Mrd CHF zurück, saisonbereinigt zeigte sich aber ein schwaches Plus von 0,3% zum Vorquartal. Gemäss der Oberzolldirektion kam der seit dem Vorjahr beobachtete negative Trend fast zum Stillstand. Die im dritten Quartal gesunkenen Einfuhren rühren ausschliesslich von den im dritten Quartal um 25% gesunkenen Importen von Energieträgern und vor allem von Strom aus Deutschland. Zum einen sanken die Preise, zum anderen wird der grenzüberschreitende Stromaustausch unter Unternehmen auf neuer Grundlage berechnet.

Statt mit Brutto- werde neu mit Nettobeträgen gerechnet, was die reale Situation besser nachbilde, sagte Gerold Truninger von der Statistiksektion im Bundesamt für Energie. Bisher seien die Zahlen für den Strom aufgrund der vertraglichen Verpflichtungen und nicht des tatsächlichen Flusses errechnet worden. Namentlich mit Deutschland führe der Wechsel zu einer Abnahme des Volumens.

Die Bezüge von Rohstoffen und Halbfabrikaten stagnierten im dritten Quartal, der Konsumgüterimport wuchs um 1%, wobei die Nahrungsmitteleinfuhr um 13% stieg.

Die Einfuhren von Investitionsgütern wuchsen um 4%, wobei das Wachstum breit abgestützt war. Unterhaltungselektronik hingegen wurde wertmässig 10% weniger eingeführt, Schmuck und ähnliches verzeichnete ein Minus von 17%.

Anteil Asiens am Gesamtimport erstmals über 15 %
Erstmals erreichte der Anteil Asiens am Gesamtimport über 15%. Dabei verdoppelten sich die Einfuhren aus Kasachstan innert Jahresfrist. Bei Nordamerika mit einem Plus von 8% nahm der Import aus Kanada unter anderem wegen der Einfuhr eines Verkehrsflugzeugs gleich um 81% zu. Die Swiss schafft bei Bombardier neue Flugzeuge an. (awp/mc/pg)

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